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DER KOMET MACHHOLZ
Ein Schweifstern zieht seine Bahn am Himmel
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Sind die "Vagabunden" aus den Tiefen des Alls nur ein Konglomerat aus Eis, Staub und Gas?
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Der Komet Machholz am 07.01.2005

© 2005 by Stefan Seip, Stuttgart

Dieses prächtige Foto des Schweifsterns "Machholz" vor den "Plejaden", dem im Volksmund als "Siebengestirn" bekannten Sternhaufen im Sternbild Stier, entstand am 7. Januar 2005 zwischen 22:30 und 23:06 MEZ in Oberjoch, Bayern. - Gut zu sehen sind die beiden in verschiedene Richtungen weisenden Schweife des Kometen.

Aufnahmedaten: - Objektiv: Tamron Tele 300mm, f/4-5.6, Kamera: SBIG STL-11000 CCD-Kamera
Belichtungszeiten: - 16x 60 Sek. (2x2 Binning) für die Sterne, - 6x 60 Sek. (2x2 Binning) für den Komet (Luminanz), - R(90), G(60), B(90) Sek. 2 Bilder für jede Farbe


Kometen stammen aus den Tiefen des Alls und gelten als Überreste des ursprünglichen "Baustoffs" unseres Sonnensystems, das sich vor etwa 4,5 Milliarden Jahren gebildet hat. Sie bestehen größtenteils aus porösem, zu Klumpen zusammengebackenen Staub, Eis und gefrorenen Gasen. Nähert sich ein Komet der Sonne, so führt die Erwärmung dazu, dass diese Gase verdampfen, aus dem porösem Inneren des Himmelskörpers austreten und dabei Staubpartikelchen aus dem Kometenkörper mit hinaus ins Weltall reißen. Diese staubdurchsetzte "Verdampfungswolke" wird dabei als leuchtender Schweif sichtbar, der vom "Sonnenwind" erfasst und von der Sonne weg gedrückt wird.

Weil die austretenden Teilchen unterschiedlich groß und vor allem auch unterschiedlich schwer sind, werden sie vom Sonnenwind auch ungleich stark verweht. Dadurch können sich, wie beim Kometen "Machholz", auch zwei oder mehr deutlich voneinander getrennte Schweife ausbilden, die dann auch in verschiedene Richtungen weisen: Die leichteren Gase werden schneller erfasst und ins All gedrückt, - Staubpartikelchen folgen dem Schwung des Kometen wegen ihrer größeren Massenträgheit noch ein Stück weiter, bevor auch ihre Bahn vom Druck des Sonnenwinds ausgelenkt wird.


Hier eine Animation der Bahn des Kometen "Machholz" und seines Schweifsystems unter'm Sternenzelt

Der Komet Macholz und seine beiden Schweife - Animation

© 2005 Stefan Seip, Stuttgart


Die Animation macht die innerhalb weniger Stunden ablaufende Bewegung des Kometen am Sternenhimmel sichtbar. Die scheinbaren Helligkeitsschwankungen des Hintergrunds rühren von dünnen Wolkenfeldern her, die während der Belichtungszeit der einzelnen Bilder durchs Bild gezogen sind. Ihr Streulicht hellt den dunklen Hintergrund des Sternenhimmels jeweils für kurzzeitig auf.


Man könnte Kometen ihrer porösen Zusammensetzung wegen auch als "schmutzige Schneebälle" bezeichnen. Entfernen sie sich wieder von der Sonne, so kühlt sich ihre Oberfläche wieder ab, die Gasausbrüche klingen ab, bis der Komet nach Verlassen des inneren Planetensystems schließlich wieder vollends in tiefer Weltraumkälte erstarrt. Die Bahnen der meisten Kometen führen sodann weit hinaus bis in die Regionen außerhalb auch der äußeren, sonnenfernen Planeten Uranus, Neptun und Pluto und es dauert Jahrzehnte, bei einigen Kometen sogar Jahrhunderte, bis sie sich das nächste Mal der Sonne nähern. - Dies ist auch der Grund, weshalb man Kometen auch als "kosmische Vagabunden" bezeichnet ...


Weitere Informationen zum Bahnverlauf und zur Entdeckungsgeschichte des Kometen finden Sie bei astrocorner.de


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