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DIE PERSEIDEN 2005
Funkelndes Spektakel verzaubert klare Augustnächte
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Sternschnuppenregen: Mitte August verglühen zahllose Sternschnuppen am Nachthimmel
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Bild - Sterntalermärchen

Das Märchen "Die Sterntaler", wie es der Maler Otto Ubbelohde sah (Grimms Märchen, Insel-Verlag). Sternschnuppen regten schon immer die Fantasie der Menschen an. Ein alter Volksglaube verspricht, dass Wünsche in Erfüllung gehen, die man sich beim Aufleuchten einer Sternschnuppe ausdenkt, - vorausgesetzt man behält sie für sich.

hier gehts zum: Perseiden-Wetter 


Wenn Sternschnuppen vom Himmel regnen

In diesen Nächten lohnt sich der Blick zum Himmel, dort kündigt sich ein galaktisches Feuerwerk der Extraklasse an: Die "Perseiden" kommen, ein Sternschnuppenschwarm, der nach dem Sternbild "Perseus" benannt wurde, weil alle Sternschnuppen dieses leuchtenden Meteoritenschwarms scheinbar aus diesem Sternbild kommen und von dort in alle Himmelsrichtungen ausstrahlen. In früheren Zeiten galten Sternschnuppenschwärme oft als Vorboten von Unheil, Krieg und Zerstörung. Andere Überlieferungen sahen in ihnen jedoch Glücksboten des Himmels.

So oder so: Nur wenige Ereignisse vermochten unsere Ahnen in solch erfurchtsvolles Staunen zu versetzen, wie der Anblick des lautlosen Feuerwerks eines Sternschnuppen-Regens am nächtlichen Firmament. Aber nur selten lassen es die Umstände in unseren Breiten zu, auch heutzutage noch eine solche kosmische Lightshow ungestört zu beobachten. Oft trüben Wolken den Blick in den Himmel oder das Licht unserer Städte verfängt sich in wabernden Dunstschleiern und überstrahlt so die elementare Pracht eines wolkenlosen, samtschwarzen Sternenhimmels.

Daher sollten wir in den kommenden Nächten auf klares Wetter hoffen, denn in einem eindrucksvollen Sternschnuppenregen wird gleich ein ganzer Schwarm aus dem Kosmos heranjagender Meteoriten am Sternenhimmel verglühen. Ursache für dieses faszinierende Naturschauspiel ist die unsichtbare, mehrere Millionen Kilometer breite Staubfahne eines alternden Kometen: Jedes Jahr im August kreuzt die Erde auf ihrer Reise um die Sonne die Bahnebene jenes kosmischen Vagabunden, der nach seinen Entdeckern auf den Namen "Swift-Tuttle" getauft wurde. - Der Komet selbst kommt nur alle 133 Jahre in die Nähe der Sonne und bleibt dem bloßen Auge wegen seiner geringen Größe dabei meistens verborgen. Er lässt jedoch, ähnlich wie Düsenjets in den Kondensstreifen ihrer Triebwerke, bei jedem seiner Umläufe eine dichte Wolke aus Staubpartikeln in seiner Bahnebene zurück.

Mit einer Relativgeschwindigkeit von rund 60 Kilometern pro Sekunde rast unsere Erde derzeit genau auf diese Staubfahne zu, wo sie sodann wie ein riesiger, kosmischer Staubfänger wirken wird: Die meist nur wenige Millimeter großen Staubpartikelchen werden beim "Einschießen" in die oberen Schichten der Erdatmosphäre durch die Reibung an den Luftmolekülen urplötzlich gebremst, wobei sich ihre gewaltige Bewegungsenergie in Wärme umwandelt. Dabei werden die Staubkörnchen bis zur Weißglut aufgeheizt und die meisten von ihnen verdampfen noch in der Hochatmosphäre der Erde in etwa 80 bis 100 Kilometern Höhe im Bruchteilen von Sekunden.

Größere Meteorite malen dagegen ausgeprägte Lichtbahnen in den Himmel und ihre gleißenden Leuchtspuren können sekundenlang nachglimmen. Manche von ihnen werden so leuchtstark, dass sie für kurze Zeit sogar Schatten werfen, aber der unwillkürlich erwartete Explosionsknall der Erscheinung bleibt meistens aus. Nur beim Zerplatzen der größten "Feuerkugeln" kommt - freilich erst Minuten später - manchmal noch ein sehr schwaches Grummeln auf der Erde an, denn genau wie bei nächtlichen Ferngewittern ist der Donner "stillen" Wetterleuchtens wegen zu großen Entfernungen oft nicht zu hören. Nur das Grummeln näherer Blitze kann - je nach Laufzeit des Schalls - einige Zeit später noch mehr oder weniger schwach vernommen werden.

Weil sich die Erde auf ihrer Bahn durchs All gegenwärtig auf das Sternbild "Perseus" zubewegt, scheinen all' jene Sternschnuppen aus dem alten Kometenschweif von diesem Sternbild ausgehend über den ganzen Himmel auszustrahlen. Dieser Ausstrahl-Effekt ist - wenn auch mit wesentlich geringerer Objektzahl - optisch demjenigen vergleichbar, den man wahrnimmt, wenn man nachts mit großer Geschwindigkeit durch einen Schneeschauer fährt. Entsprechend diesem Ausstrahlungspunkt nennen die Astronomen diesen Jahr für Jahr wiederkehrenden Sternschnuppenschwarm auch die "Perseiden". Andere periodisch wiederkehrende Sternschnuppenschwärme werden analog dazu ebenfalls nach den jeweils in "Fahrtrichtung" der Erde gelegenen Sternbildern benannt.

Bei guten Sichtverhältnissen können während ihres Maximums zwischen dem 10. und 14. August jeweils nach Mitternacht stündlich zahlreiche, in der Spitzenzeit am 12. August sogar Dutzende leuchtender Sternschnuppen gezählt werden. In Jahren, in denen die Erde besonders dichte Regionen jenes Kometenschweifs durchquerte, wurden aber auch schon mehrere Hundert Perseiden je Stunde gezählt und andere Meteoritenschwärme brachten es sogar schon auf Tausende von Sternschnuppen, die dann freilich in kürzester Zeit in einem wahren Funkenregen über den Nachthimmel sprühten.

Aber auch wenn von den Perseiden heuer nur eine Rate von etwa 40 bis 70 Meteoriten pro Stunde zu erwarten ist, lohnt sich der Blick in den Himmel allemal, denn nach einem alten Volksglauben soll angeblich jeder Wunsch in Erfüllung gehen, den man sich beim Aufblitzen einer Sternschnuppe ausdenkt. Und weil die Welt an sich sowie unser Leben im Besondern nunmal nicht perfekt sind, dürfte uns eine dem himmlischen Ereignis angemessene Wunschliste wohl kaum Mühe bereiten. Und so steht nun also - dank den Perseiden - der allfälligen Wende zum Besseren nichts mehr im Wege, vorausgesetzt: Petrus gibt die Bühne frei!

Aktuelle Nachtwettervorhersagen und Tipps zur Beobachtung des Perseiden-Maximums finden Sie ab Donnerstag den 11. August hier bei Astrowetter, schaun' Sie wieder rein!


mit freundlicher Unterstützung der meteomedia ag, Gais - CH


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