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Mi, 07.09.05, 19:42 h: Sonne schleuderte Megaflare ins All - Magnetsturm jedoch unwahrscheinlich
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X17.1-Megaflare schießt an der Erde vorbei!

Megaflare auf der Sonne


Megaflare auf der Sonne aus Sicht des GOES-12 Solar X-ray Imager - © by Space Environment Center


Der Megaflare auf der Sonne: Gut kann man den als grellen Lichtblitz visualisierten Röntgenausbruch des Megaflares erkennen, der mit großer Geschwindigkeit auch eine Plasmawolke in den Weltraum schleudert. Noch verbirgt sich die gewaltige Sonnenfleckengruppe, aus welcher der viertstärkste Sonnenausbruch seit Aufzeichnungsbeginn hervorging hinter dem linken Sonnenrand, so dass die Wucht des Ausbruchs seitlich an der Erde vorbeischießen wird. In den kommenden 14 Tagen wird diese Fleckengruppe jedoch langsam von links nach rechts über den sichtbaren Teil der Sonnenscheibe wandern. Falls sie dann weitere, starke Ausbrüche hervorbringen wird, dürften die zugehörigen Plasma-Flares mehr oder weniger erdgerichtet sein und geomagnetische Stürme auslösen. Dabei können auch die Chancen für Polarlichter deutlich zunehmen!


Polarlichtbilder nicht nur aus Mitteleuropas finden Sie in der Polarlichtgalerie von www.polarlichter.com


WELTRAUMWETTERBERICHT

X17.1-Megaflare schießt an der Erde vorbei - vorläufig keine Polarlichtchancen!

Solarer Röntgenstatus: Röntgenaktivität
Geomagnetisches Feld: Geomagnetischer Status


Stand 08.09.,10 Uhr MESZ: Am Mittwochabend hat sich auf der Sonne einer der heftigsten Plasmaausbrüche seit Aufzeichnungsbeginn ereignet. Die Stärke der als "Megaflare" bezeichneten Eruption erreichte den Wert X17.1 und liegt damit nur wenig hinter den gewaltigen Megaflares vom Herbst 2003. Da sich der Ausbruch zwar in Randnähe, jedoch noch auf der Sonnenrückseite ereignet hat, dürfte der zugehörige CME (=coronal mass ejection) an der Erde vorbeilaufen, so dass die Auslösung eines geomagnetischen Sturms als unwahrscheinlich betrachtet wird. Allenfalls ein Bruchteil der ausgestoßenen Teilchenwolke könnte die Erde gerade noch streifen. Für die Entwicklung von Polarlichtern wird die Energie eines solchen, denkbaren Streifschusses jedoch höchstwahrscheinlich nicht ausreichen.

Wir berichten weiter ...


Monitor der Röntgen-Ausbrüche auf der Sonne


der Röntgen-Ausbruch des Megaflare - © 2005 by n3kl.org

Dieser NOAA-Röntgen-Monitor zeigt die Kurve der solaren Röntgenaktivität. Gut erkennt man den mächtigen und lang anhaltenden Megaflare vom Abend des 07. September 2005. Die logarithmisch aufgebaute Skala am linken Rand gibt die Stärke der Röntgenstrahlung des Ausbruchs in Watt pro Quadratmeter an. Rechts ist die Klassifizierung durch die aufsteigende, jeweils noch in die Ziffern 1 bis 10 unterteilte Buchstabenfolge A, B, C, M und X bezeichnet. Dabei entspricht jeder Klassenwechsel dem 10-fachen Energiebetrag des vorangegangenen, ein X1-Class-Flare ist also 10 mal so stark, wie ein M1-Class-Flare. Übersteigt ein Ausbruch den X10-Betrag, so spricht man von einem Megaflare ohne dass der zugehörigen Mega-Class ein neuer Buchstaben zugeordnet wird.

Bei entsprechenden, aber erst mit ihrem Eintreten erkennbaren Parametern des Sonnenwindes (Substürme) können Polarlichter auftreten. In Zusammenhang mit dem hier gezeigten Megaflare sind die Chancen für nennenswerte Polarlichter allerdings gering!

Die Aussichten: In den kommenden 14 Tagen wandert die für den Megaflare verantwortliche Sonnenfleckengruppe langsam über den sichtbaren Teil der Sonnenscheibe hinweg. Da die Gruppe als sehr aktiv gilt, darf davon ausgegangen werden, dass im Lauf dieser Zeit weitere, starke Ausbrüche erfolgen. Sofern die mit etwaigen Ausbrüchen verbundenen CME erdgerichtet sind, was in der Zeit vom 10. bis etwa 20. September recht wahrscheinlich ist, so wird kurz darauf auch die Polarlichtwahrscheinlichkeit deutlich ansteigen. Es lohnt sich also, das Geschehen weiter zu verfolgen.

Hinweis: Dieser Weltraumwetterbericht von Jürgen Vollmer wurde am 08.09.2005, um 10:00 h MEZ verfasst. - Die Aussagen beruhen auf fundierten Amateur-Interpretationen der Lage. Eine Gewähr oder gar Haftung für die Richtigkeit und/oder Vollständigkeit der Informationen wird jedoch nicht übernommen. Der Planung technischer Maßnahmen sollte in jedem Fall der Datenpool offizieller Einrichtungen zur Überwachung der Sonnenaktivität zugrunde gelegt werden.

Dieser Weltraumwetterbericht wurde zuletzt am Donnerstag, den 08.09. um 10:00 Uhr aktualisiert
Updates des Weltraumwetters: erst wieder im Falle neuer polarlichtrelevanter Ereignisse


Hier noch ein Tipp zur Selbstabschätzung der Polarlichtchancen:

Die genaue Entwicklung eines geomagnetischen Sturms und damit die Chancen der Sichtbarkeit von Polarlichtern läßt sich nur kurzfristig bestimmen, weil sich die konkreten Bedingungen auch während eines solchen Sturms meist von Minute zu Minute verändern. Aus diesem Grund sind Polarlichter auch immer in Bewegung und erscheinen wie kosmische Gewebe aus waberndem Licht.

Eine wichtige Hilfestellung dafür, ob gerade in demselben Moment, in dem Sie sie diese Zeilen lesen, günstige Voraussetzungen für Polarlicht bestehen, bietet die nachfolgende Grafik zum Verhalten des Sonnenwinds und des aktuellen Erdmagnetfelds:


Sonnenwind und Magnetfeld

Das Diagramm zeigt die wichtigsten Größen zur Beurteilung der aktuellen Polarlichtchancen auf einen Blick: - 1. Die Geschwindigkeit des Sonnenwinds (horizontale Achse), - 2. Die Ausrichtung des IMF (vertikale Achse) und - 3. Die Teilchendichte des Sonnenwinds (Farbskala), die auch in der Pfeilspitze angezeigt wird. - Je weiter diese nach rechts unten ins rote Feld weist, desto größer ist die Chance für Polarlicht. Das Diagramm wird alle 10 Minuten aktualisiert!

Für weitere aktuelle Informationen empfehlen wir die Polarlichtseite von naturgewalten.de und das Polarlichtforum des Arbeitskreises Meteore (AKM). Dort wird sofort gemeldet, wenn irgendwo jemand eine Beobachtung macht.



Die Wolken über Europa

Noaa-Satellitenbild Europa

Für volle Auflösung (ca. 2500 x 4500 px) bitte ins Bild oder hier klicken!
Copyright 2004 RSGB, University of Bern and NOAA

Zu sehen ist die aktuelle Wolkenverteilung über Europa in hoher Auflösung. Das Bild wird alle 2-3 Stunden aktualisiert.

Tipps:

Wer klaren Himmel hat, sollte die Informationen zum Sonnenwind und damit zur potenziellen Polarlichtaktivität verfolgen. Um hierbei immer Up-To-Date zu bleiben, empfiehlt sich der gelegentliche Besuch des Polarlichtforums des AKM. Werden dort nach Materieauswürfen auf der Sonne Polarlichtbeobachtungen gemeldet, sollte man sich ein dunkles Plätzchen ohne störendes Licht suchen und den Nordhimmel im Auge behalten: Zumindest zeitweise könnte dann Polarlicht aufglimmen. Zu sehen ist mit etwas Glück eine deutliche Aufhellung des Nordhimmels, wobei meist ein rötlicher Schimmer, womöglich mit Strahlen und Beamern erkannt werden kann, der sich in Form und Intensität langsam verändert. - Für weitergehende Informationen zum Thema Polarlicht beachten sie bitte auch unsere Direktlinks zu Polarlichtseiten in der Navigationsleiste links unter "Weltraumwetter" ...

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mit freundlicher Unterstützung der meteomedia ag, Gais - CH


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