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Schlagzeilen:   +++ Astronomie: "First Light" für Doppelteleskop +++ Astronomie: Feuerkugel verglüht über Süddeutschland +++ Astrophysik: Beeinflusst kosmische Strahlung das Erdklima? +++ Astronomie: Brillante Bilder des Saturnmonds DIONE +++ Astrophysik: Planetenentstehung auch um Braune Zwerge? +++ Klima: Polare Eischilde schrumpfen immer schneller +++ Astrophysik: Altersbestimmung der Krater von Himmelskörpern oft ungenau +++ Erdwetter: Wirbelsturm Wilma stärkster Hurrikan seit Aufzeichnungsbeginn +++ Raumfahrt: Planetenmission VENUS-EXPRESS startbereit +++ Astrophysik: Komet "Tempel 1" ist kein schmutziger Schneeball +++ Raumfahrt: Im Feuerschutz der Sonne zum Mars +++ Astrophysik: Galaxien können auch ohne "Dunkle Materie" existieren +++ Raumfahrt: ESA-Umweltmission "Cyrosat" gescheitert +++ Geophysik: Verheerendes Erdbeben fordert allein in Pakistan über 30.000 Tote +++ Wetter: Mindestens 1.400 Tote und Vermisste durch Überschwemmungen und Erdrutsche durch Wirbelsturm "Stan" +++ Astronomie: Leben unter marsähnlichen Bedingungen aufgespürt +++ Erdwetter: Heizen Wasserwirbel Hurrikane an? +++ Geophysik: Ausbruch des El Salvadorianischen Vulkans Ilamatepec schleudert 20 Kilometer hohe Aschewolke gen Himmel +++ +++ Klimawandel: Schweizer Gletscherexperten fürchten Flutwelle durch Gletscherabbruch in Alpensee +++ Astrogeschichte: Kometenbeschuss durch Supernova könnte Aussterben der Mammuts ausgelöst haben +++ Erdklima: Neue Berechnungen lassen Klimaerwärmung kritischen Wert überschreiten +++ Astrophysik: ESA will erdnahe Asteroiden durch Crash mit Raumsonde ablenken +++ Ozeanologie: Satellitenbilder enthüllen mysteriöses Meeresleuchten +++ Astronomie: "Hubble" entdeckt blaue Sternscheibe im Zentrum der Andromeda-Galaxis +++ Planetologie: Cassini entdeckt Küstenlinien auf Saturnmond Titan +++ Erdwetter: Hurrikan "Rita" drittstärkster Hurrikan seit Aufzeichnungsbeginn +++ Planetenwetter: Auch der Mars erwärmt sich +++
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Astronomie: "First Light" für Doppelteleskop

Bilder sollen sogar schärfer sein als die von "Hubble"

astronews.com - Auf dem Weg zur Inbetriebnahme des größten und modernsten Doppelteleskops der Welt wurde jetzt ein wichtiger Meilenstein erreicht: das so genannte "First Light". Vom Large Binocular Telescope (LBT), an dem deutsche Institute zu einem Viertel beteiligt sind, erhoffen sich die Astronomen bislang unerreichte Einblicke ins All. Die erwarteten Bilder sollen sogar schärfer sein, als die von Hubble.

Die Galaxis NGC 891

© 2005 by LBT Konsortium

"LBT First Light Bild" der Galaxie NGC 891 aufgenommen am 12. Oktober 2005. Diese Galaxie befindet sich im Sternbild Andromeda in einer Entfernung von 24 Millionen Lichtjahren. Die Galaxie NGC 891 ist wissenschaftlich sehr interessant, weil es in ihr viele Regionen mit sehr heftiger Sternentstehung und Röntgenstrahlung gibt. Dieses Bild wurde mit der "Large Binocular Camera" aufgenommen, die aus vier CCD-Detektoren mit je 2048 x 4608 Pixeln besteht. Foto: LBT Konsortium.

Die ersten wissenschaftlichen Himmelsaufnahmen wurden jetzt mit einem der beiden Spiegel des Large Binocular Telescope (LBT) gemacht. Das unter Astronomen "First Light" (erstes Licht) genannte Ereignis ist ein entscheidender Meilenstein auf dem Weg zur Inbetriebnahme des größten und modernsten Einzelteleskops der Welt. Das LBT wird schärfer und tiefer ins Universum schauen als es jemals zuvor möglich war. Unter Leitung des Max-Planck-Instituts für Astronomie in Heidelberg sind fünf deutsche Institute mit insgesamt 25 Prozent Beobachtungszeit am LBT-Projekt beteiligt. Dazu zählen neben dem Max-Planck-Institut für Astronomie auch die Max-Planck-Institute für extraterrestrische Physik in Garching und für Radioastronomie in Bonn, sowie das Astrophysikalische Institut Potsdam und die Landessternwarte Heidelberg.

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Donnerstag, 27.10.05, 16:20 Uhr




Astronomie: Feuerkugel verglüht über Süddeutschland

Gleißender Lichtblitz macht auch in der Schweiz die Nacht zum Tage

(jv) - Eine imposante Lichterscheinung der eher selten Art ereignete sich Dienstagfrüh um 01:41 Uhr MESZ über dem südlichen Mitteleuropa. Zahlreiche Augenzeugen beobachteten einen nahezu taghellen Lichblitz, der den Nachthimmel von der Schweiz bis in den Münchener Raum kurzzeitig in ein grell-grünes Licht tauchte. Ursache für das Schauspiel war ein großer Meteor, der beim Eindringen in die Erdatmosphäre aufgrund der Reibung an den Luftmolekülen bis zur Weißglut erhitzt wurde und bei seinem weiteren Sturz Richtung Erde in einer gleißend hellen von einem Rauchschweif gefolgten Leuchtspur verglühte.

Meteorblitz über den Schweizer Alpen

© 2005 by Mark Vornhusen, Gais - durch Klick ins Bild können Sie ein Video starten

Fast taghell erleuchtete der Meteor das Appenzeller Land bei Gais. Da die automatische Kamera zum Zeitpunkt der Erscheinung nach Norden gerichtet war, erfasste sie den Lichtblitz des Boliden nur indirekt. Der Schattenwurf der Bäume im Vordergrund lässt vermuten, dass der Meteor recht zenitnah über dem Aufnahmeort verglüht sein dürfte.

Während kleine Meteore, die im Volksmund auch als "Sternschnuppen" bezeichnet werden, meist in Sekundenbruchteilen verglühen, dauerte die hellste Phase der Leuchterscheinung von Dienstagfrüh etwa 2 bis 3 Sekunden. Anschließend konnte noch mehr als 15 Sekunden lang ein deutliches Nachglimmen der Leuchtspur beobachtet werden. Astronomen bezeichnen derart große Meteore auch als Feuerkugeln oder Boliden. Anhand der Bilder automatischer Überwachungskameras kann im Nachhinein der genaue Weg eines Meteors sowie dessen wahrscheinliche Masse berechnet werden. Durch dieses Verfahren lässt sich außerdem bestimmen, ob der Bolide vollständig in der Atmosphäre verglüht ist oder ob Bruchstücke davon womöglich auch die Erdoberfläche erreicht haben können. Reste von Meteoren, welche die Erdoberfläche erreichen, werden als Meteoriten bezeichnet.

Zuletzt konnten mit Hilfe von automatischen Himmelskameras Teile eines in der Nacht vom 6. auf den 7. April 2002 gefallenen Meteoriten aufgespürt werden, den die Forscher nach dem Fundort des ersten von insgesamt zwei aufgefundenen Bruchstücken auf den Namen "Neuschwanstein-Meteor" getauft hatten. Ob auch bei der Feuerkugel von Dienstagfrüh möglicherweise kleinere Bruchstücke bis zur Erde gefallen sind, bleibt also noch abzuwarten. Nach den eindrucksvollen Schilderungen von Augenzeugen sei der Bolide nach dem ersten grellen Aufglühen mit einem schwächeren rötlich-orangenen Sprühen weitergefallen, das fast an den Funkenregen einer Feuerwerksrakete erinnert habe. Diese Beobachtungen sprechen zumindest dafür, dass der der Meteor kurz vor dem Erlöschen in mehrere Teile zerbrochen ist.

Dienstag, 25.10.05, 23:55 Uhr




Astrophysik: Beeinflusst kosmische Strahlung das Erdklima?

Vielkugelspektrometer auf der Zugspitze soll Strahlung messen

astronews.com - Wird unser Klima durch Strahlung aus dem All beeinflusst? Wissenschaftler des GSF - Forschungszentrums für Umwelt und Gesundheit gehen dieser Frage mit Hilfe einer neuen Messstation auf dem Schneefernerhaus auf den Grund. Am 12. Oktober wurde die Messstation offiziell eröffnet, unter deren Spitzdach unter anderem ein so genanntes Vielkugelspektrometer kosmische Strahlung aus dem Weltall einfängt.

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Montag, 24.10.05, 15:05 Uhr




Astronomie: Brillante Bilder des Saturnmonds "Dione"

Zahlreiche Einschlagskrater prägen Oberfläche der gewaltigen Eiskugel

(jv) - Vor eineinhalb Wochen, am 11. Oktober, passierte die Raumsonde Cassini den schon im 17. Jahrhundert entdeckten Saturnmond "Dione". Dabei konnten ihre Bordkameras aus einer Entfernung von nur 39.000 Kilometern in verschiedenen Wellenlängen faszinierende Bilder des eisigen Himmelskörpers aufnehmen. Dieser Abstand entspricht ungefähr der Höhe unserer geostationären METEOSAT-Wettersatelliten über der Erde, dementsprechend deutlich sind die Oberflächendetails des rund 1.100 km durchmessenden Eismonds zu erkennen.

Saturnmond Dione

© 2005 by NASA/JPL

Der Mond "Dione" neben seinem Heimatplaneten Saturn aus Sicht der Raumsonde "Cassini" bei ihrem Vorbeiflug Mitte Oktober. Gut kann man die in den hellen Eispanzer geschlagenen Krater einstiger Kollisionen mit kleineren Himmelskörpern sehen, aber auch weitläufige Verwerfungslinien, die vermutlich von Spannungen im Eis hervorgerufen wurden prägen die Oberfläche des Saturnmonds. Unterhalb von Dione erkennt man die extrem schmale Scheibe des planetaren Ringsystems, dessen Schattenwurf auf Saturn im oberen Bildbereich die zartgliederigen Strukturen der zahllosen Einzelringe offenbart, - die Sonne stand bei dieser Aufnahme etwas unterhalb der Bahnebene der Ringe.

Anhand der von Cassini ermittelten Bilder und Daten gehen die Wissenschaftler davon aus, dass der ferne Mond einen vergleichsweise kleinen Kern aus Fels besitzt, der, ähnlich wie auch andere Satelliten des Ringplaneten, von einem dicken Panzer aus Wassereis umhüllt ist. Und genau wie diese anderen Eismonde ist auch Diones Oberfläche von zahlreichen Kratern zernarbt, die auf diverse Asteroideneinschläge zurückzuführen sind. Weil der gewaltige Eispanzer vor allem weißes Licht reflektiert, erscheint Dione im Gegensatz zu Saturn auch auf colorierten Bildern nicht farbig, sondern in blendendem Weiß.

Sonntag, 23.10.05, 05:15 Uhr




Klima: Polare Eisschilde schrumpfen immer schneller

Forscher befürchten einen schnellen Anstieg des Meeresspiegels

wissenschaft.de - Schmelzende Gletscher werden wahrscheinlich stärker zum Anstieg des Meersspiegels beitragen als bisher vermutet. Bislang gingen Klimaforscher davon aus, dass der Meeresspiegel bis zum Jahr 2100 um einen halben Meter ansteigt. Bei dieser Prognose wurde jedoch kein Schmelzwasser berücksichtigt, sondern nur die Ausdehnung des Meerwassers aufgrund steigender Temperaturen.

Antarktisstation Südpol

© 2005 by NOAA

An der Antarktis-Forschungsstation am Südpol ist der kontinentale Eisschild mehr als 3 Kilometer dick und hier ist auch in den nächsten Jahrhunderten kein Tauwetter zu befürchten. Gefahr droht allerdings an den Rändern der riesigen Eismasse: Dort rutschen die Gletscher immer schneller ins Meer oder brechen in gewaltigen Eisinseln ab ...

Doch die Forscher Richard Alley, Peter Clark, Philippe Huybrechts und Ian Joughin berichten nun, dass der Zerfall von Gletschern und schwimmenden Schelfeisen deutlich schneller vonstatten geht, als es der reine Temperaturanstieg erwarten lässt. So löste sich das Larsen B Eisschelf am Rande der Antarktischen Halbinsel vor drei Jahren komplett auf, wahrscheinlich, weil Schmelzwasser in Spalten eindrang und das hundert Meter dicke Eis dadurch schnell zersetzte.

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Samstag, 22.10.05, 05:10 Uhr




Wetter: WILMA stärkster Hurrikan seit Aufzeichnungsbeginn

Luftdruck im Auge des Extremhurrikans auf 882 Hektopascal gefallen

naturgewalten.de - Die 24. Tropische Depression der atlantischen Hurrikansaison 2005 entstand am 15. Oktober direkt bei der Insel Jamaika in der Karibik. Eine alte Wetterfront erstreckte sich zuvor tagelang vom Nordwestatlantik bis in die zentrale Karibik. Hier formierten sich etwa ab dem 12. Oktober Schauer und Gewitter zu einem zunächst nur schwach ausgeprägten Tief, aus dem dann die Tropische Depression hervorging. Diese zog zunächst langsam nach Südwesten bis Süden, dabei konnte sie sich unter schwachen und damit günstigen Höhenwinden am 17. Oktober zum Tropischen Sturm "Wilma" und am folgenden Tag zum 12. Hurrikan der Saison verstärken.

Hurrikan Wilma in der Karibik

© 2005 by Satellite Devision Service

Auch das Satellitenbild des extrem gefährlichen Hurrikans WILMA von Mittwochfrüh Ortszeit zeigt Ungewöhnliches: Mit einem Durchmesser von nur 3 1/2 Kilometern war das Auge des Wirbelsturms zum Zeitpunkt der Aufnahme extrem klein.

Am späten Montagabend wurden Hurrikanvorwarnungen für Teile der mexikanischen Halbinsel Yucatan und für den Westen Kubas herausgegeben. Vom 18. zum 19. Oktober wurde "Wilma" zu einem gefährlichen und extrem starken Hurrikan der Kategorie 5. Er ist damit nach dem Luftdruck der stärkste bisher beobachtete Hurrikan aller Zeiten!

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Mittwoch, 19.10.05, 14:50 Uhr




Raumfahrt: Planetenmission VENUS-EXPRESS startbereit

Fünfmonatige Reise zum heißen Treibhausplaneten

dlr - Oft ist die Venus, unser naher Nachbarplanet, hell leuchtend als Morgen- oder Abendstern von der Erde aus deutlich zu sehen. Doch ihre Oberfläche verhüllt sie unter einer dichten, undurchsichtigen Atmosphäre. In und unter ihr verbirgt der innere Nachbarplanet der Erde noch zahlreiche wissenschaftliche Geheimnisse. Diese zu lüften ist das Ziel der Raumsonde Venus Express der Europäische Weltraumorganisation ESA, die am 26. Oktober 2005 um 6.43 Uhr MESZ vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan an Bord einer Sojus-Trägerrakete starten soll. An Bord befinden sich sieben wissenschaftliche Experimente, mit denen die planetare Umgebung der Venus, ihre dichte und komplex aufgebaute Atmosphäre und die heiße Oberfläche aus einer Umlaufbahn beobachtet und erforscht werden sollen. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) trug maßgeblich zum Bau von Kamera und Spektrometer an Bord von Venus Express bei. Es ist zudem an der wissenschaftlichen Auswertung der Daten beteiligt.

Der Planet Venus

© by NASA/JPL

Die Venus ist von einer dichten, dynamischen Atmosphäre umgeben, durch die weder mit dem menschlichen Auge noch mit optischen Teleskopen ein Blick auf die Oberfläche möglich ist. Wie der Mond zeigt auch die Venus Phasen. Diese Aufnahme wurde von der Raumsonde Galileo im Februar 1990 aus einer Entfernung von 1,7 Millionen Kilometer durch den Violettfilter der Multispektralkamera aufgenommen. Die blauen Farbtöne entsprechen nicht der Realtität, sie wurden gewählt, um die Kontraste zwischen den Wolkenbändern zu erhöhen.

"Obwohl die Venus unser Nachbarplanet ist und uns mit einem Abstand von rund 40 Millionen Kilometern für kosmische Verhältnisse relativ nahe ist, wissen wir nur wenig über sie, da sie ihre Oberfläche unter einer undurchsichtigen Atmosphäre verbirgt. Mit der Mission Venus Express wollen wir Forscher ihre Geheimnisse ein wenig lüften", erklärt Dr. Ralf Jaumann vom DLR-Institut für Planetenforschung und Projektleiter für Venus Express im DLR: "Nach dem großen Erfolg mit Mars Express freuen wir uns natürlich darauf, auch mit Venus Express ähnlich spektakuläre Ergebnisse in der Erforschung unseres anderen Nachbarplaneten zu erzielen, denn einige fundamentale Fragen der Venusforschung sind bis heute ungeklärt: Insbesondere über die vulkanische Aktivität des Planeten wüssten wir gerne mehr."

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Mittwoch, 19.10.05, 14:45 Uhr




Astrophysik: Komet Tempel 1 überrascht

Eisiger Staubball statt schmutziger Schneeball

astronews.com - Kometen, so kann man in jedem Astronomiebuch nachlesen, sind nichts weiter als schmutzige Schneebälle. Zumindest im Fall von Tempel 1 aber scheint dies nicht ganz den Tatsachen zu entsprechen: Als die NASA nämlich ein Projektil auf den Kometen schoss, war in dem Auswurf mehr Staub als Wasser enthalten, wie die europäische Kometensonde Rosetta entdeckte.

Polarlicht auf dem Planeten Saturn

© 2005 by Stefan Seip, Stuttgart

Dieses prächtige Foto des Kometen "Machholz" entstand am 7. Januar 2005. - Gut zu sehen sind die beiden in verschiedene Richtungen weisenden Schweife des Kometen zu erkennen, die durch das "Ausdampfen" von Gasen vom Sonnenwind ausgeweht werden. Die jüngsten Ergebnisse des Beschusses des Kometen "Tempel 1" könnten die bisherigen Vorstellungen über Natur und Zusammensetzung der kosmischen Vagabunden auch bei anderen Kometen grundlegend korrigieren.

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Freitag, 14.10.05, 12:25 Uhr




Raumfahrt: Im Feuerschutz der Sonne zum Mars

Sonnenwind könnte Mars-Astronauten vor kosmischer Strahlung schützen

wissenschaft.de - "Von zwei Astronauten, die zum Mars reisen, wird einer sterben." So schätzt Marco Durante, der im Auftrag der Europäischen Weltraumbehörde ESA Astronauten der russischen Raumstation Mir untersucht hat, die Gefahr der kosmischen Strahlung ein, der die Astronauten während eines mehrjährigen Weltraumflugs ausgesetzt wären. Etwas optimistischer äußert sich Frank Cucinotta von der Nasa: "Das Risiko, an Krebs zu sterben, wird bei einer 1000-tägigen Marsmission wahrscheinlich um 3,4 Prozent steigen." Paradox: Einen gewissen Schutz vor der kosmischen Strahlung bietet der Sonnenwind, der eigentlich selbst gefährlich für Astronauten ist.

Polarlicht auf dem Planeten Saturn

© by NASA/JPL

Polarlicht auf dem Planeten Saturn: Eine Folge des Sonnenwinds sind Polarlichter im gesamten Planetensystem. Genau wie auf der Erde führt der elektrisch geladene Partikelstrom des Sonnenwinds auch noch auf weit entfernten Planeten zur Deformation der Magnetfelder und kann, wo er auf dichte Atmosphären trifft, durch Ionisation von Gasmolekülen leuchtende Polarlichter hervorrufen. Auf dem Mars dürften wegen des Fehlens eines abschirmenden Magnetfelds sowie einer dichten Atmosphäre allerdings keine Polarlichter zu sehen sein, - vielmehr trifft der Teilchenstrom des Sonnenwinds nahezu ungehindert auf die Oberfläche unseres Nachbarplaneten.

"Wir wissen nicht sicher, wie hoch das Krebsrisiko durch kosmische Strahlung ist", räumt Cucinotta ein. "3,4 Prozent ist der wahrscheinlichste Wert, aber die Fehlergrenzen sind breit." Tatsächlich könnte das Krebsrisiko nach bisherigem Wissen bis zu 19 Prozent höher liegen als bei einem durchschnittlichen erwachsenem Mann, der auf der Erde bleibt. "Für Frauen ist das Risiko wegen der Brüste und Eileiter sogar doppelt so hoch wie bei einem männlichen Astronauten."

Kosmische Strahlung hat ihren Ursprung in Supernova-Explosionen. Bei diesen Sternexplosionen werden schwere Atomkerne fast bis auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigt und können somit die Hüllen von Raumschiffen durchdringen. Im menschlichen Gewebe zerstören sie unter anderem die Stränge der DNA-Moleküle und beschädigen Gene.

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Donnerstag, 13.10.05, 12:45 Uhr




Klimaforschung: CryoSat - Europas Eiswächter im All

ESA-Mission soll das Verhalten der polaren Eisschilde erforschen

dlr - Am 8. Oktober 2005 um 17:02 Uhr startet mit CryoSat die jüngste Mission der Europäischen Weltraumorganisation ESA. Der Erdbeobachtungssatellit CryoSat wird mit einer Rockot-Trägerrakete vom russischen Plesetsk aus gestartet und soll drei Jahre lang die Eisschilde in der Antarktis und in Grönland sowie das Meereis erforschen. Für die Koordination dieser Forschung hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) beim Alfred-Wegener-Institut (AWI) in Bremerhaven ein Projektbüro eingerichtet.

Bildansicht der beiden polaren Eiskappen der Erde

© by ESA/AOES Medialab

Die Eiskappen der Erde: Während im Südpolargebiet nahezu die gesamte Antarktis von einem kilometerdicken Eispanzer überzogen ist, bedeckt massives Festlandseis auf der Nordalbkugel lediglich die Insel Grönland. Die Regionen rund um den Nordpol sind dagegen von Meereis bedeckt, das nur wenige Meter dick ist und bei fortschreitender Erwärmung der Erdatmosphäre in wenigen Jahrzehnten ganz verschwinden könnte.

Das polare Eis ist für das Erdklima, die Meeresströmungen und den Meeresspiegel äußerst bedeutend. Allein das polare Festlandeis hat eine Masse von 28 Millionen Kubik-Kilometer. Ohne diese Bindung des Wassers läge der Meeresspiegel 65 Meter höher. Mit CryoSat sollen Klimaveränderungen anhand der sich verändernden Ausdehnung und Dicke der Eisflächen frühzeitig erkannt werden, bevor sie auch in niedrigeren Breiten wie in Europa messbar werden.

Hauptinstrument auf CryoSat ist das Radaraltimeter SIRAL, das die Dicke des Meereises sowie die Oberflächenhöhe des Landeises in den Polregionen mit bisher ungekannter Genauigkeit von ein bis drei Zentimeter bestimmen wird. Damit wird es erstmals möglich sein, auch geringfügige Veränderungen der Dicke der polaren Eisschilde und des Meereises flächendeckend, systematisch und längerfristig bis in hohe Breiten zu beobachten. Dabei wird vor allem der Frage nachgegangen, wie sich die polaren Eismassen aufgrund der jüngsten Klima-Erwärmung verändern.

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Freitag, 07.10.05, 14:25 Uhr, Update: 09.10.05, 11:50 Uhr




ASTRONOMIE: Potenzieller 10. Planet hat einen Mond

Erste Namensspekulationen lauten auf "Xena" und "Gabrielle"

(jv) - Die wissenschaftliche Diskussion um die Anerkennung des kürzlich entdeckten Kuiper-Objekts UB313 als zehnter Planet erhält neue Nahrung. Im September fand das gleiche Forscherteam, das schon den Planetenanwärter entdeckt hatte, einen kleinen Mond, der UB313 auf einer Umlaufbahn umrundet. Nach eingehenden Überprüfungen ihrer Beobachtungen stellten die Forscher nun ihre Entdeckung der Öffentlichkeit vor.

2003ub313 mit Mond

© by NASA - Anpassung: Jürgen Vollmer

Das Bild eines NASA-Künstlers zeigt den Planetenanwärter UB313 und seinen etwa 10 mal kleineren Begleiter. Die Entdeckung des Mondes könnte den Forscherstreit um die Zuerkennung des Planetenstatus möglicherweise beeinflussen, denn noch nicht einmal jeder der anerkannten Planeten besitzt einen Mond.

Während mit einer Entscheidung der Internationalen Astronomischen Union (IAU) über den Planetenstatus des Objekts erst im Lauf des kommenden Jahres zu rechnen ist, wird der möglicherweise bald 10. Planet von einigen Medien bereits mit dem Namen "Xena" und sein frisch entdeckter Mond als "Gabrielle" vorgestellt. Nach Angaben des Mitentdeckers Dr. Mike Brown vom California Institute of Technology (Caltech) handelt es sich bei diesen Code-Namen allerdings nur um rein teamintern verwendete Bezeichnungen. Auf welchen Namen man das Duo im Falle der Zuerkennung des Planetenstatus letztendlich dann taufen werde, stehe bisher jedoch noch nicht fest.

Donnerstag, 06.10.05, 11:30 Uhr




ASTROPHYSIK: NASA löst Rätsel der Gammablitze

Neutronensterne und Schwarze Löcher als Quelle aufgespürt

(jv) - Mehr als 3 Jahrzehnte lang rätselten Forscher in aller Welt über die Ursache so genannter Gammastrahlenblitze, gigantischen Energieausbrüchen in den Tiefen des Weltalls, bei denen innerhalb von Sekunden, ja manchmal sogar in Bruchteilen von Sekunden mehr als doppelt soviel Energie freigesetzt wird, als unsere Sonne seit ihrer Entstehung vor ca 4,5 Milliarden Jahren durch die Kernfusion von Wasserstoff in Helium erzeugt hat.

Nachglühen eines Gammastrahlenblitzes

© 2005 by NASA

Das Bild des Weltraum-Teleskops "Hubble" zeigt das Nachglühen eines Gammablitzes im optischen Spektralbereich. Ein solches Nachglühen im optischen Spektrum konnte bisher nur bei wenigen Gammastrahlenblitzen nachgewiesen werden und gelang erstmals im Jahre 1997 wenige Tage nach einem für diese Phänomene außergewöhnlich langen Gammablitz von 80 Sekunden Dauer. Die meisten Gammastrahlenausbrüche dauern dagegen nur wenige Sekunden und etwa ein Drittel von ihnen ist sogar so kurz, dass eine eingehendere Analyse ihres Verhaltens mit Messinstrumenten bisher kaum möglich war.

Erst vor zwei Jahren gelang es Wissenschaftlern, Gammablitze mit einer Dauer von mehr als 2 Sekunden Dauer, genauer zu untersuchen. Dabei kamen sie zu dem Ergebnis, dass diese "langen" Gammablitze ihren Ursprung in der gewaltigen Explosion junger, massereicher Sterne haben dürften, deren Kern instabil wird und kollabiert. Strahlenausbrüche von deutlich kürzerer Dauer ließen sich mit den Überlegungen dieses Modells jedoch nicht erklären und so ging das große Rätseln in der Fachwelt zunächst weiter. Zwar vermuteten einige Astrophysiker, dass "kurze" Gammablitze durch die Kollision von Neutronensternen oder "Schwarzen Löchern" ausgelöst werden, diese These ließ sich jedoch bisher nicht belegen.

Die jetzt von der NASA vorgestellten Ergebnisse bestätigen nun aber diese theoretischen Überlegungen: Kurze Gammablitze entstehen tatsächlich durch die Kollision und Verschmelzung zweier Neutronensterne miteinander oder auch dann, wenn ein Neutronenstern von einem "Schwarzen Loch" verschlungen wird. In den letzten Sekunden vor einem solchen dramatischen Kollaps umkreisen sich die Himmelskörper mit extremem Tempo und stürzen schließlich binnen Sekundenbruchteilen gänzlich ineinander. Im Augenblick der finalen Verschmelzung der beteiligten Objekte wird an zwei gegenüberliegenden Polen des Systems für kurze Zeit ein gewaltiger Gammastrahlungsblitz ausgestoßen.

Stichwort Neutronenstern: Neutronensterne sind sehr massereiche Sterne, deren Brennstoffvorräte nahezu erschöpft sind und in denen sich ein extrem dichter Kern aus den Elementen der Eisengruppe gebildet hat. Die enorme Schwerkraft des sterbenden Sterns quetscht die Atome so stark zusammen, dass sich die Protonen und die Elektronen zu Neutronen vereinigen und die Atomkerne schließlich dicht gepackt aneinander liegen. Aufgrund der so erzwungenen, enormen Dichte würde ein Teelöffel der Materie eines solchen Sterns auf der Erde mehrere Hundert Millionen Tonnen wiegen. - Verschmelzen zwei Neutronensterne miteinander, so entsteht ein "Schwarzes Loch", ein Objekt, dessen Schwerkraft so gigantisch ist, dass nichtmal mehr Lichtstrahlen seine Oberfläche verlassen können.

Donnerstag, 06.10.05, 09:25 Uhr




ASTRONOMIE: Sonnenfinsternis über Europa und Afrika

Naturschauspiel blieb über Deutschland meist hinter Wolken verborgen

(jv) - Millionen Menschen konnten am Vormittag des 03. Oktober in Europa das Schauspiel einer partiellen Sonnenfinsternis beobachten. Im Bereich der Zentrallinie der Finsternis, die vom Atlantik über die Iberische Halbinsel und Tunesien südostwärts nach Afrika verlief, konnte vielerorts eine "Ringförmige Sonnenfinsternis" beobachtet werden. Hier war beim Höhepunkt der Finsternis von der Sonne nur noch ein gleißender "Feuerring" zu sehen, in Deutschland wurde die Sonne dagegen nur zu etwa der Hälfte vom Mond verdeckt.

Mondschatten über Afrika

© 2005 by RSGB, University of Bern and NOAA

Dieses grandiose Bild des NOAA-Satelliten wurde um 11:49 Uhr MESZ aufgenommen und zeigt unterhalb der teils wolkenverhangenen, zentralen Mittelmeerregion den zu diesem Zeitpunkt bereits über der wolkenlosen, nördlichen Sahara angelangten Schatten des Mondes als markant verdunkelte Zone.

Viele Sonnenfinsternis-Fans in Deutschland hatten allerdings Pech mit dem Wetter: Nur in den ostseenahen Gebieten Mecklenburg-Vorpommerns, in Schleswig-Holstein, im nordwestlichen Niedersachsen mit Hamburg und Bremen sowie am Niederrhein und in den höheren Lagen Nordrhein-Westfalens konnte das himmlische Spektakel an einem klaren, blauen Himmel verfolgt werden. Sonst verhüllten entweder Nebel und Hochnebel oder gar dichte Wolken den Blick zur Sonne und in weiten Teilen Süddeutschlands verdarb - ebenso wie in den Alpenländern und in vielen Teilen Italiens - sogar teils kräftiger Dauerregen alle Beobachtungsfreuden.

Beste Beobachtungsbedingungen herrschten dagegen in weiten Teilen Spaniens sowie im südlichen Tunesien. Bei wolkenlosem Himmel kam die Finsternis hier voll zur Geltung und inszenierte ein faszinierendes Naturschauspiel, das am späten Vormittag durch eine deutlich wahrnehmbare Verdunkelung des Tageslichts gekrönt wurde.

Ringförmige Sonnenfinsternis über Spanien

© 2005 by Meteomedia

Der gleißende Sonnenring um den Mond, aufgenommen in Cabo de la Nao (Gata de Gorgos, 38.77488 Nord / 0.06413 Ost) während des Finsterniszentrums mit einer Größe von knapp über 95 Prozent (=Eindringtiefe des Mondes bezogen auf den Sonnendurchmesser). Zu diesem Zeitpunkt wurden rund 91 Prozent der Sonnenfläche von der Mondscheibe verdeckt. Die Violettfärbung des Sonnenrings kommt durch den starken Sonnenfilter vor dem Kameraobjektiv zustande, ohne den Aufnahmen der Finsternis nicht möglich gewesen wären.

Wer die heutige Teil-Finsternis mangels klarem Himmel oder wegen fehlenden Urlaubs nicht beobachten konnte, sollte sich schonmal den 29. März 2006 vormerken: Dann findet nämlich die nächste, auch von Mitteleuropa aus sichtbare, partielle Sonnenfinsternis statt und dieses Ereignis hält dann sogar ein ganz besonderes Bonbon für Europa bereit: In Ägypten und in der Türkei wird diese Finsternis sogar als totale Sonnenfinsternis zu sehen sein.

Montag, 03.10.05, 17:15 Uhr




ASTRONOMIE: Feuerring über Spanien

Ringförmige Sonnenfinsternis am 3.10. über Deutschland partiell

(jv) - Der Herbstmonat Oktober beginnt mit einer himmlischen Sternstunde der besonderen Art: In den Vormittagsstunden des Monatsdritten findet eine so genannte ringförmige Sonnenfinsternis statt, deren partielle Phase auch von Deutschland aus beobachtet werden kann. Die Größe der Finsternis erreicht hier zwischen etwa 47 Prozent im Nordosten und bis zu 67 Prozent im Südwesten, wobei die Größe angibt, wieviele Prozent des Durchmessers der Sonnenscheibe der Mond verdecken wird.

ringförmige Sonnenfinsternis vom 08.04.2005 über Panama

© 2005 by Stephan Heinsius, Dreieich

Diese eindrucksvolle Aufnahme des Feuerrings während der Zentralphase einer ringförmigen Sonnenfinsternis entstand am 08. April 2005 über Panama. Der gleißende Lichtring entsteht, wenn der Mond während einer Sonnenfinsternis so weit von der Erde entfernt ist, dass er die Sonnenscheibe nicht vollständig abdecken kann.

Wenn das insgesamt etwa 2 1/2-stündige Schauspiel um kurz nach 11 Uhr seinen Höhepunkt erreicht, wird die schwarze Scheibe des Neumonds im Südwesten Europas fast die gesamte Sonnenscheibe bedecken, - hier ist die Sonne dann nur noch als dünner, aber gleißend heller Lichtring zu erkennen, der sich um die schwarze Kugel des Neumonds legen wird. Dabei wird auch die Helligkeit des Tages deutlich abnehmen und in ein diffuses Dämmerlicht übergehen. In Deutschland kann man die Verdunkelung des Tageslichts dagegen kaum wahrnehmen, weil auch die halbe Sonnenscheibe gegen Mittag immer noch mehr Licht zur Erde strahlt, als die volle Sonnenscheibe dies zum Beispiel eine Stunde vor Sonnenuntergang tut.

Wer Zeit und Lust hat, das himmlische Spektakel zu beobachten, sollte allerdings keinesfalls mit dem bloßen, ungeschützten Auge oder gar mit dem Fernglas in die Sonne blicken, - es bestünde Erblindungsgefahr! Als sicherer Blendschutz empfiehlt sich eine Finsternisbrille. Ansonsten sollte die Sonnenscheibe nur indirekt betrachtet werden, zum Beispiel über eine Leinwand-Projektion oder auch am Bildschirm, denn viele Sternwarten aus ganz Europa werden das Spektakel LIVE im Internet übertragen. - Eine Liste mit Links zu Sternwarten mit LIVE-Bildern sowie eine Sonderseite zum Finsterniswetter in Europa finden Sie ab Freitag, den 30. September hier bei Astrowetter.

Freitag, 23.09.05, 14:05 Uhr




ASTRONOMIE: Bald keine 9 Planeten mehr?

Gremium will den Begriff "Planeten" abschaffen

(jv) - Der seit Jahren schwelende Wissenschaftlerstreit um die Verwendung des Begriffs "Planet" könnte bald beigelegt werden. Ein Expertengremium schlägt vor, künftig von "Erdplaneten", "Gasgiganten" oder "Transneptunen" zu sprechen. Hintergrund des Vorstoßes ist der Streit um die Anerkenntnis des kürzlich entdeckten Kuiper-Objekts "2003UB313", das zwar größer als der Planet Pluto ist, die Sonne jedoch auf einer Bahn weit außerhalb aller bisherigen Planetenorbits im so genannten Kuiper-Gürtel umrundet.

2003ub313

© by NASA - Anpassung: Jürgen Vollmer

So stellt sich ein NASA-Künstler den neu entdeckten Himmelskörper vor: Nur schwach schimmert seine von zahllosen Asteroideneinschlägen zernarbte Oberfläche im fahlen Licht der fernen Sonne, die inmitten anderer Fixsterne kaum noch stecknadelkopfgroß erscheint.

Der Neuling "2003UB313" müsste nach den Vorschlägen der Experten als "Transneptun" bezeichnet werden - eine Bezeichnung, die künftig für alle größeren Objekte jenseits der Umlaufbahn des Neptun gelten solle. Alle anderen Planeten des Sonnensystems sollten nach Meinung des Gremiums in die Kategorien "Gasgigant" oder "erdähnlicher Planet" fallen. Der Begriff "Transneptun" ist allerdings umstritten, weil damit eine Definition planetarer Himmelskörper allein über deren Position im Sonnensystem verbunden wäre. Nach Ansicht von Kritikern der "Transneptun-Lösung" sollten Objekte wie "2003UB313" oder "Pluto" besser als "Eiszwerge" bezeichnet werden, weil diese Einordnung weit mehr über die Natur dieser Himmelskörper aussage.

Die endgültigen Vorschläge zur Neudefinition des Begriffs Planet will das Expertengremium in wenigen Tagen der International Astronomical Union IAU vorlegen. Die IAU wird dann über die künftige Verfahrensweise entscheiden. Es könnte also durchaus sein, dass unser Sonnensystem nach offizieller Definition in Zukunft nur noch von 8, statt bisher 9 Planeten umrundet wird.

Donnerstag, 22.09.05, 21:45 Uhr




RAUMFAHRT: Mars Express sendet weiter

Mission europäischer Marssonde um ein Jahr verlängert

(jv) Ursprünglich sollte die europäische Marssonde Mars Express unseren Nachbarplaneten nur für die Dauer eines Marsjahres, also etwa zwei Erdenjahre lang, bis Mitte November 2005 auskundschaften. Weil das überaus ehrgeizige Weltraumprojekt jedoch von Anfang an äußerst erfolgreich verlaufen ist, hat die europäische Weltraumagentur ESA jetzt entschieden, die Mission der Sonde um ein weiteres Marsjahr und damit bis Ende 2007 zu verlängern. - Mars Express liefert seit Ende des Jahres 2003 hoch aufgelöste Bilder und Daten von der Oberfläche unseres Nachbarplaneten und trägt seither entscheidend zur Kartografie und zum Verständnis der Natur des roten Planeten bei.

Donnerstag, 22.09.05, 19:20 Uhr



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