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Schlagzeilen:   +++ Raumfahrt: Cassini-Nahvorbeiflug am Saturnmond Rhea +++ Planetenforschung: Ein Mars-Jahr Erkundung durch "Spirit" und "Opportunity" +++ Raumfahrt: 20.11.: Erster Landeversuch japanischer Raumsonde auf Asteroid fehl geschlagen +++ Erdklima: Grönlands Gletscher schrumpfen immer schneller +++ Astrophysik: Sternexplosionen durch Schallwellen +++ Erdklima: Mit Infrarot-Spektrometer Klimaveränderungen und Schwerewellen auf der Spur +++ Astronomie: NGC 346 - Kreißsaal im Kosmos +++ Planetenwetter: Zeigen Titan-Bilder Wetterphänomen? +++ Raumfahrt: Japanischer Asteroiden-Roboter im All verschollen +++ Planetenwetter: Rätsel um Jupiterstürme gelöst +++ Erdklima: Sorgte die Sonne einst für Klimakapriolen? +++ Astrophysik: Gravitation von Raumschiffen soll gefährliche Asteroiden umlenken +++ Raumfahrt: Start der Mission "Venus Express" erfolgreich +++ Astronomie: Das Licht der ersten Sterne +++ Astronomie: Hubble entdeckt zwei neue Plutomonde +++
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Raumfahrt: Cassini-Nahvorbeiflug am Saturnmond Rhea

DLR plante die Aufnahmesequenzen zur Erforschung des Eismonds

dlr.de - In der Nacht vom 26. auf den 27. November 2005 wird die amerikanisch-europäische Raumsonde Cassini in nur 500 Kilometer Entfernung an Rhea, dem zweitgrößten Saturnmond, vorbeifliegen. Dabei sollen Bilder und Spektrometermessungen in der bislang höchsten Auflösung von diesem Trabanten gewonnen werden. Das Institut für Planetenforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) plante für das Kamerateam des Cassini-Projekts die sekundengenauen Aufnahmesequenzen für diesen Nahvorbeiflug an Rhea. Außerdem wollen Planetenforscher des Instituts mit den Daten des Spektrometers an Bord von Cassini herausfinden, aus was dieser Mond genau besteht. Mit dem in Deutschland unter starker DLR-Beteiligung gebauten Staubdetektor soll die unmittelbare kosmische Umgebung des Mondes untersucht werden.

Saturnmond Rhea

© by NASA/JPL - ein Klick hier oder ins Bild wird mit voller Auflösung belohnt!

Auf der der Flugbahn entgegengesetzt liegenden Halbkugel von Rhea finden sich helle Streifen, wie sie auch auf dem benachbarten Mond Dione schon entdeckt wurden - dort konnten sie als tektonische Bruchstrukturen identifiziert werden, entlang denen die Eiskruste aufbrach. Cassini wird diese so genannten "wispy streaks" auf Rhea in höherer Auflösung fotografieren.

Rhea ist mit einem Durchmesser von 1.528 Kilometern nach Titan der zweitgrößte Saturnmond. Er umrundet den Planeten in einer Entfernung von über 500.000 Kilometern in einer so genannten "gekoppelten Rotation", d.h., immer die gleiche Hemisphäre des Mondes weist auf den Saturn. Entdeckt wurde der Trabant im Jahr 1672 von Jean-Dominique Cassini, dem Namensgeber dieser Mission zum Saturn und seinen Monden. In der griechischen Mythologie ist Rhea die Tochter der "Erdenmutter" Gaia und des Uranos sowie die Mutter des Göttervaters Zeus.

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Freitag, 25.11.05, 18:05 Uhr



Planetenforschung: Mars Exploration Rover

Ein Mars-Jahr Erkundung durch "Spirit" und "Opportunity"

astronews.com / jv - Ein Jahr erforscht der Mars-Rover Spirit nun schon den roten Planeten - ein Marsjahr, das sind genau 687 Tage. Wenn das kein Grund zum Feiern ist, dachten sich auch Wissenschaftler aus Mainz, die für eines der Instrumente an Bord der Rover verantwortlich sind. Sie hoffen auf viele weitere Monate, in denen Spirit und Opportunity den Mars erkunden. Spirit muss jetzt erst einmal den Winter überstehen.

Sonnenaufgang auf dem Mars

© by NASA/JPL - ein Klick hier oder ins Bild wird mit voller Auflösung belohnt!

Sonnenaufgang über dem Mars-Rover "Spirit" am 19. Mai 2005: Diese NASA-Bildmontage zeigt den von "Spirit" fotografierten Sonnenaufgang auf dem Planeten Mars über der Marsregion "Jibsheet", einem Felsen, den der Rover zuvor erklommen hatte. Mit Hilfe ausgefeilter Montagetechnik wurde die Abbildung eines Modells des Mars-Rover so in die Kulisse eingepasst, dass die Projektion fast perfekt dem Blick einer fiktiven Kamera aus wenigen Metern Entfernung zu "Spirit" entspricht. - Interessant: Aufgrund der Streueigenschaften der dünnen Atmosphäre unseres Nachbarplaneten erscheinen Sonnenaufgänge dort nicht rot, wie auf der Erde, sondern blau.

Im kalifornischen Pasadena sind am 4. Januar 2004 die Mitarbeiter des NASA-Kontrollzentrums in Jubelstürme ausgebrochen, als der Rover Spirit unbeschadet auf dem Mars gelandet ist und schon nach wenigen Stunden die ersten Bilder zur Erde funkte. Ein Mars-Jahr oder genau 687 Tage später feierten Wissenschaftler an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz den Jahrestag der ersten Roverlandung. Mainzer Forscher sind an der NASA-Doppelmission zum Mars mit jeweils zwei Geräten auf Spirit und seinem Zwilling Opportunity beteiligt, die wesentlich zu dem Erfolg der Mission beigetragen haben.

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Mittwoch, 23.11.05, 15:50 Uhr



Erdklima: Grönlands Gletscher schrumpfen immer schneller

Beschleunigung könnte Anstieg des Meeresspiegels verstärken

geowissenschaften.de / jv - Nach Jahrzehnten der Stabilität beginnt jetzt einer der größten Küstengletscher Grönlands, der Helheim-Gletscher, dramatisch zu schrumpfen. In den letzen Jahren beschleunigte er seinen Fluss und zog sich um fast acht Kilometer zurück. Nach Ansicht von Wissenschaftlern könnte dies das Abschmelzen der grönländischen Eisdecke und den Anstieg der Meeresspiegel beschleunigen.

Grönland-Gletscher

© by NASA/GSFC - Klick ins Bild führt zu einer Animation des Gletscherflusses

Auch andere Gletscher Grönlands sind auf dem Rückzug: Das Bild zeigt die Rückbildung der Abbruchkante von Grönlands größtem Gletscher, dem Jakobshavn Isbrae Gletscher, im Verlauf der vergangenen 150 Jahre. Während der Rückzug bis 1953 kontinuierlich verlief, kam er sodann für etwa 5 Jahrzehnte zum Stillstand. Erst 1997 setzte die Rückbildung erneut ein, nun jedoch fast doppelt so schnell, wie in den ersten 100 Jahren der Aufzeichnungen. Die Ursache: Fortschreitende Erwärmung erhöht die Geschwindigkeit, mit der sich der Eisstrom ins Meer ergießt. Wissenschafler haben errechnet, dass das Schmelzwasser allein dieses Gletschers den Meeresspiegel jährlich um rund 0,6 Millimeter ansteigen lässt. - Die Animation des Gletscherflusses stammt aus dem Jahre 2002 und reiht die beobachteten Satellitenbildsequenzen 7 mal aneinander, ums so die Dynamik und den Fluss des Eises besser wahrnehmbar zu machen.

Der Helheim-Gletscher ist ein Fluss aus Eis, der sich vom grönländischen Inland durch eine enge Spalte im Küstengebirge ins Meer ergießt. Im Küstengewässer sinkt die Eiszunge zunächst bis auf den Meeresgrund, erst in tieferem Wasser und damit höheren Wasserdichten erhält das Eis genügend Auftrieb, um zu schwimmen und nach und nach Eisberge abzukalben. Wissenschaftler um Ian Howat und Slawek Tulaczyk, Professor für Geowissenschaften an der Universität von Kalifornien in Santa Cruz haben jetzt die die Bewegungen des Helheim-Gletschers mithilfe von Satellitenbildern analysiert.

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Freitag, 18.11.05, 22:25 Uhr



Astrophysik: Sternexplosionen durch Schallwellen

"Lärm" kollabierender Sternmaterie löst vermutlich Supernovae aus

astronews.com / jv - Supernova-Explosionen gehören zu den dramatischsten Ereignissen im All. Forscher glauben schon seit längerem zu wissen, welche Bedingungen am Lebensende eines Sterns herrschen müssen, um ihn zur Explosion zu bringen. Doch weigerten sich bislang ihre Modellsterne im Computer beharrlich zu explodieren. Jetzt ist vielleicht die fehlende Zutat gefunden: Schallwellen.

Der Crabnebel im Sternbild Krebs

© by ESO (Europäische Südsternwarte)

Der Crab-Nebel im Sternbild Stier ist einer der bekanntesten Supernova-Überreste. Die ursächliche Sternexplosion ereignete sich nach historischen Überlieferungen im Jahre 1054 und sie war so hell, dass der "neue Stern" 23 Tage lang sogar am Taghimmel zu sehen war. Anfangs sei er so hell wie der Vollmond aufgeleuchtet und habe nur langsam an Helligkeit verloren. - Erst im Jahre 1631 wurden die Reste jener galaktischen Sternenexplosion wieder entdeckt, als Messier-Objekt 1 - kurz M1 - katalogisiert und auf den Namen "Krebsnebel" getauft. - Da der Krebsnebel rund 6.300 Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt ist, hat sich die Supernova-Explosion in seinem Zentrum in Wirklichkeit bereits vor mehr als 7.000 Jahren zugetragen, d.h. wir sehen die Reste dieser Explosion heute so, wie sie vor über 6.000 Jahren ausgesehen hat.

Die Explosionswolke jener historischen Supernova dehnt sich noch heute mit einer Geschwindigkeit von rund 1.800 km/s aus und hat mittlerweile einen Durchmesser von rund 10 Lichtjahren erreicht. In ihrem Zentrum konnten Astronomen inzwischen die Überreste des ehemaligen Sterns in Gestalt eines so genannten Pulsars nachweisen, einem kleinen, extrem dichten Neutronenstern, in dessen Volumen von nur etwa 30 km Durchmesser sich mehr Masse als in unserer Sonne konzentriert.


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Donnerstag, 17.11.05, 00:15 Uhr



Erdklima: Infrarot-Spektrometer vermisst obere Erdatmosphäre

GRIPS 4 soll Signale für Klimaveränderungen sowie Schwerewellen untersuchen

dlr - An Bord des größten deutschen Forschungsschiffes, der Polarstern, vermessen in diesen Wochen Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) aus Oberpfaffenhofen die Temperatur der oberen Atmosphäre. Während der rund fünfwöchigen Fahrt von Bremerhaven nach Kapstadt sollen die Messungen von Bord über verschiedene Klimazonen hinweg mit von Satelliten erhobenen Daten verglichen werden. Darüber hinaus erhoffen sich die Wissenschaftler neue Erkenntnisse über Wellenphänomene, so genannte Schwerewellen, in der Atmosphäre entlang eines Profils von der Nord- zur Südhalbkugel.

Forschungsschiff Polarstern

© by AWI/E. Häberle

Das Forschungsschiff "Polarstern" des Alfred-Wegener-Instituts (AWI). Während der rund fünfwöchigen Fahrt von Bremerhaven nach Kapstadt führen Wissenschaftler des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) Messungen über verschiedene Klimazonen hinweg durch und vergleichen diese mit von Satelliten erhobenen Daten.

Die Messungen erfolgen in der so genannten Mesopause - einer Region in etwa 87 Kilometer Höhe. Sie gilt wegen der dort herrschenden geringen Luftdichte als Frühwarnsystem für Klimaveränderungen. Die Luftdichte beträgt in diesem Bereich nur noch etwa ein Millionstel derjenigen am Erdboden. Veränderungen und Trends in der Temperatur sollten daher in der Mesopause viel größer ausfallen und damit früher nachweisbar sein als in den unteren Stockwerken der Atmosphäre. Zunehmend wird diese Region daher von Satelliten untersucht. Die Auswertung der Satellitendaten ist jedoch mit Problemen behaftet. Punktgenaue Messungen vom Boden aus, deren Ergebnisse mit den gewonnenen Satellitendaten verglichen werden, sind unabdingbar. Erst nach einer Validierung können die Wissenschaftler davon ausgehen, dass die Satelliten korrekte Daten liefern.

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Mittwoch, 16.11.05, 14:05 Uhr



Astronomie: NGC 346 - Kreißsaal im Kosmos

Hubble-Teleskop beobachtet Sterngeburten in Kleiner Magellanischer Wolke

wissenschaft.de / jv - Der Sternenhaufen NGC 346 in der Kleinen Magellanschen Wolke ist eine der dynamischsten Sternengeburtsstätten des Kosmos. Die rötlich leuchtende Wolke ist voll junger Sterne, die kurz davor stehen, in ihrem Inneren ein thermonukleares Feuer zu entfachen. Das berichten Forscher um Antonella Nota vom Space Telescope Science Institute in Baltimore in einer kommenden Ausgabe der Zeitschrift "Astrophysical Journal Letters".

Sternennebel in Magellanischer Wolke

© by NASA, ESA, and A. Nota (STScI/ESA)

Der farbenprächtige Nebel NGC 346 in der kleinen Magellanischen Wolke, einer kleinen Begleitgalaxis unserer Milchstraße gilt als Geburtsstätte neuer Sterne.

Die Forscher beobachteten den 210.000 Lichtjahre entfernten Sternenkindergarten mit dem Weltraumteleskop Hubble. Auf den neuen Aufnahmen sind feine Details des hellen Sternenhaufens zu sehen, der von fetzenhaften Staubfilameten umgeben und am oberen Rand von einem dunklen Streifen umgrenzt ist.

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Dienstag, 15.11.05, 12:10 Uhr



Planetenwetter: Zeigen Titan-Bilder Wetterphänomen?

Mysteriöser heller Fleck auf Titan könnte Indiz für Methannebel sein

(jv) - Seit Monaten rätseln NASA-Wissenschaftler über die Ursache eines auffällig hellen Flecks, den sie auf Bildern der Cassini-Huygens-Mission auf dem Saturntrabanten Titan entdeckt hatten. Das betroffene Areal hat eine Größe von etwa 400 Quadratkilometern und ist im gesamten sichtbaren und infraroten Spektralbereich als deutliche Aufhellung wahrnehmbar. Der Fleck gilt inzwischen als die markanteste Oberflächenstruktur des Saturnmondes überhaupt.

Der helle Fleck auf Titan

© by
NASA/JPL

Noch rätseln die Forscher, wie genau der mysteriöse helle Fleck auf dem Saturnmond "Titan" zustande kommt. Hohe Wolken, Gebirge oder eine Region höherer Temperatur konnten als mögliche Ursachen der Erscheinung inzwischen weitgehend ausgeschlossen werden.

Nachdem die Wissenschaftler um den Planetenforscher Robert Brown von der University of Arizona in Tucson die Daten zahlreicher Überflüge der Raumsonde "Cassini" verglichen und ausgewertet hatten, kamen sie jetzt zu dem Schluss, dass es sich bei der hellen Region nicht um eine Gebirgsformation oder ein Gebiet mit erhöhter Oberflächentemperatur handeln könne und auch hohe Wolken schließen die Forscher aus, da die Struktur seit ihrer Entdeckung keine Veränderung aufweise. So komme als wahrscheinlichste Ursache der Erscheinung eine Art Bodennebel aus Methantröpfchen oder ein Bereich von durch Methanregen "ausgewaschenem" Mondboden in Frage. Beide Erklärungsmöglichkeiten wären jedenfalls Indizien für recht deutliche Wetterphänomene auf dem Saturnmond.

Montag, 14.11.05, 14:15 Uhr



Raumfahrt: Japanischer Asteroiden-Roboter im All verschollen

Muttersonde "Hayabusa" soll aber dennoch wie geplant auf "Itokawa" landen

(jv) - Rund 300 Millionen Kilometer von der Erde entfernt hat die japanische Raumfahrtmission "Hayabusa" am vergangenen Samstagabend einen Rückschlag erlitten. Das Anflugmanöver des Kleinroboters "Minerva" schlug nach Angaben der japanischen Weltraumagentur "JAXA" fehl, nachdem der mit mehreren Farbkameras bestückte Rover beim Landeanflug vom Kurs abgekommen sei. Der nur 591 Gramm schwere Hüpfroboter gelte inzwischen als verschollen. An der für Samstag, den 19. November vorgesehenen Landung der Muttersonde "Hayabusa" werde jedoch unverändert festgehalten.

Der Asteroid Itokawa

© by JAXA - Klick ins Bild führt zu einer Animation der geplanten Landung auf "Itokawa"

Die Form des nur 600 Meter langen, stark zerklüfteten Asteroiden "Itokawa" erinnert mehr an eine verwachsene Kartoffelknolle, als an einen typischen Asteroiden unseres Sonnensystems. Rechts im Bild erkennt man den Schatten der japanischen Raumsonde "Hayabusa", die zum Zeitpunkt der Aufnahme nur 70 Meter über der Oberfläche des Asteroiden schwebte. Der Versuch, den Hüpfroboter "Minerva" abzusetzen schlug allerdings fehl, der Rover kam vom Kurs ab.

"Hayabusa" war im Mai 2003 zu dem fernen Asteroiden gestartet, auf dem die Raumsonde landen und dabei Bodenproben aufnehmen soll. Eine spezielle Vorrichtung soll dazu ein 5 Gramm schweres Metall-Kügelchen in den Boden des Himmelskörpers schießen. Die Wissenschaftler hoffen, dass sich durch diesen Schuss Staub und Materieteilchen lösen, die dann vom Probentrichter der Sonde aufgenommen werden können. Nach der ersten Landung am 19. November soll "Hayabusa" wieder abheben und am 25. November ein zweites Mal auf dem kartoffelförmigen Asteroiden landen.

Im Falle eines erfolgreichen Verlaufs der Landemanöver auf dem Asteroiden soll die Sonde spätestens Anfang Dezember zusammen mit den eingesammelten Bodenproben den Rückflug zur Erde antreten. Hier ist dann das letzte kritische Monöver der Mission vorgesehen: Verläuft alles nach Plan, soll die Sonde im Juni 2007 im australischen Outback an einem Fallschirm zur Erde schweben. Von der Auswertung der mitgebrachten Bodenproben erhoffen sich die Wissenschaftler wertvolle Aufschlüsse über die Entstehung des Sonnensystems.

Sonntag, 13.11.05, 12:25 Uhr



Planetenwetter: Rätsel um Jupiterstürme gelöst

Neue Computersimulation erfasst Ursachen der planetaren Sturmsysteme

(jv) - Mit mehr als 600 km/h durchpflügen heftige Stürme die Atmosphäre des Planeten Jupiter, formen gewaltige Wolkenbänder, Wirbel und Schlieren und lassen den Gasriesen auf Bildern wie ein abstraktes Gemälde erscheinen. Langgestreckte Bänder unterschiedlicher Farbnuancen kennzeichnen die Gebiete der rasantesten Windgeschwindigkeiten, kleine Verwirbelungen an ihren Rändern lassen die gewaltigen Turbulenzen erahnen, welche die brodelnde Wetterküche des Gasriesen zu einem der stürmischsten Orte unseres Sonnensystems machen. Selbst im Randbereich des "Großen Roten Flecks", einem gigantischen Hochdruckgebiet von doppelter Erdgröße, rotieren die Wolkenmassen noch mit der Wucht eines starken, irdischen Hurrikans.

Der Planet Jupiter

© by
NASA Photojournal

Der Planet Jupiter und seine sturmgepeitschten Wolkenbänder- und Wirbel, aufgenommen von der Raumsonde CASSINI am 7. Dezember 2000. Rechts im Bild erkennt man den "Großen Roten Fleck", links kann man den dunklen Schatten des Mondes "Europa" auf Jupiters Wolken erkennen, der hier gerade zu einer Sonnenfinsternis führt.

Jahrzehntelang rätselten die Forscher, wie es zur Bildung dieser gewaltigen Sturmsysteme kommt, die sich trotz ständigen, kleinräumigen Umgestaltungen in ihrer Gesamtheit oft Jahre, ja sogar Jahrzehnte lang halten können. Der Rote Fleck wurde sogar schon vor 300 Jahren entdeckt und hat sich seither in Lage und Ausdehnung nur unwesentlich verändert. Zahlreiche Erklärungsversuche dieser extrem turbulenten Bedingungen scheiterten daran, dass die Überlegungen immer wieder an den Bedingungen und Gesetzmäßigkeiten unserer Erde Maß genommen hatten. Aber für eine Übertragung der Ursachen irdischer Stürme auf die gigantischen Sturmzonen des Jupiter ist die Erdatmosphäre mit nur wenigen Hundert Kilometern Höhe einfach zu dünn und die irdischen Wettervorgänge spielen sich sogar nur in den untersten 10 bis 15 Kilometern der Atmosphäre ab.

Bei Jupiter liegen die Verhältnisse völlig anders: Der größte Planet unseres Sonnensystems hat keine feste Oberfläche. Seine im wesentlichen aus Wasserstoff und Helium bestehenden Gasmassen werden mit zunehmender Tiefe lediglich immer dichter und nehmen Tausende von Kilometern unterhalb der Wolkenobergrenze aufgrund des gigantischen "Luftdrucks" irgendwann metallische Eigenschaften an. Deshalb müssen für eine korrekte Erfassung der Windstrukturen einer solchen Gaskugel auch die Verhältnisse einer mehrere Tausend Kilometer mächtigen Gasschicht berücksichtigt werden. Und genau auf diese Weise ist es einem internationalen Forscherteam nun gelungen, die Ursachen der gewaltigen Sturmbänder des Jupiter mit Hilfe einer neuen Computersimulation zu erklären. Sie veröffentlichten ihre Ergebnisse jetzt in der aktuellen Ausgabe der Wissenschaftszeitschrift "Nature".

Das Windsystem des Jupiter - Farbanimation

© by
NASA/JPL University of Arizona - durch Klick ins Bild erhalten Sie eine größere Auflösung der Animation

Die Einzelbilder dieser faszinierenden NASA-Animation wurden von der Raumsonde CASSINI Ende Oktober 2000 beim Vorbeiflug an Jupiter aufgenommen. Sie erstrecken sich über einen Zeitraum von 9 Erdentagen, was 24 Jupitertagen entspricht. Die einzelnen Bilder wurden im Abstand von knapp 10 Stunden zur jeweils gleichen Jupiter-Tageszeit aufgenommen. - Schön zu sehen sind die Dynamik der einzelnen Sturmbänder sowie die Rotation des darin eingebetteten "Großen Roten Flecks". Bei den zwischendurch kurz sichtbaren "Bildstörungen" handelt es sich um die Passagen der Jupitermonde IO und EUROPA und deren Schattenwürfe auf den Planeten.

Die neuen, dreidimensionalen Modelle ergaben, dass sich die brodelnden Sturmsysteme des Gasplaneten bis zu 7.000 Kilometer in die Tiefe erstrecken, wo die einzelnen Sturmbänder in der Übergangszone der Gase in den metallischen Zustand von kleinräumigen Verwirbelungen angetrieben werden. Diese Verwirbelungen werden ihrerseits durch Konvektion aus noch tieferen Schichten ausgelöst, in denen die dort metallisch reagierenden Gasmassen elektrischer Leitfähigkeit unterliegen. Diese Leitfähigkeit hat jedoch zur Folge, dass das starke Magnetfeld des Planeten die Bewegung der inneren Gasschichten gegenüber den "freien" Schichten der oberen Atmosphäre wie eine Wirbelstrombremse hemmt. Dadurch kommt es an der Grenzschicht sprunghaft zu großen Geschwindigkeitsunterschieden, wodurch gewaltige Turbulenzen ausgelöst werden. Weitere Faktoren wie Rotation und Planetenkrümmung sorgen nun dafür, dass sich die ursprüngliche Konvektionsenergie je nach Breitengrad in Gestalt von mehr oder weniger schmalen, jedoch extrem schnellen, bereits auf engstem Raum in entgegengesetzte Richtungen verlaufenden Windbändern organisiert. Die Obergrenzen dieser gigantischen Jetströme sind als farbenprächtige Bänder und Gürtel orkangepeitschter Ammoniakwolken für uns sichtbar und verleihen der Wolkendecke des Planeten ihre so bizarren Strukturen.

Freitag, 11.11.05, 15:40 Uhr



Erdklima: Sorgte die Sonne einst für Klimakapriolen?

Forscher sehen Sonnenzyklus als Ursache eiszeitlicher Klimaschwankungen

astronews.com / jv - Deutsche Wissenschaftler haben eine mögliche Erklärung für den rätselhaften Zyklus abrupter Klimaveränderungen in der Vergangenheit gefunden. Die Forscher konnten durch Computersimulationen zeigen, dass kleine Sonnenschwankungen als Auslöser der Klimakapriolen während der letzten Eiszeit in Frage kommen. Ihre Forschungsergebnisse veröffentlichen die acht Wissenschaftler in der neuesten Ausgabe der Wissenschaftszeitschrift Nature.

Die Sonne mit großen Sonnenflecken am 27.10.2003

© by SOHO

Sonnenflecken und andere Indikatoren der solaren Aktivität bezeugen die Existenz von Sonnenzyklen. Gut bekannt ist der so genannte "11-jährige Sonnenfleckenzyklus". Darüberhinaus sind aber auch deutlich langerwelligere Zyklen der Sonnenaktivität bekannt: Zwei besonderes markante Zyklen weisen eine Periode von etwa 210 Jahren bzw. 87 Jahren auf. Jetzt gelang den Forschern der Nachweis der Überlagerung dieser beiden Zyklen in einer Periode von 1470 Jahren. - Das Archivbild oben stammt vom 27. Oktober 2003, zu einer Zeit, als die Sonne 2 Jahre nach dem letzten Maximum noch einmal besonders aktiv wurde.

Während der letzten Eiszeit, die vor 120.000 Jahren begann, gab es mindestens zwanzig drastische Klimawechsel. Die nach ihren Entdeckern benannten Dansgaard-Oeschger-Ereignisse begannen mit einem plötzlichen Anstieg der regionalen Temperatur im Nordatlantikraum um bis zu 12 Grad Celsius innerhalb eines Jahrzehnts. Zeugen dieser wiederholten Klimakapriolen der Eiszeit sind vor allem grönländische Eisbohrkerne sowie Tiefseeablagerungen des Atlantiks.

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Donnerstag, 10.11.05, 14:30 Uhr



Astrophysik: Gravitation als Abschleppseil?

Gravitation von Raumschiffen soll gefährliche Asteroiden umlenken

wissenschaft.de / jv - Ein Asteroid auf Kollisionskurs mit der Erde kann allein mithilfe der Gravitation eines Raumschiffs von seiner Bahn abgelenkt werden. Zu diesem Ergebnis gelangen zwei Astronauten der Nasa bei ihren Berechnungen. Bisher sahen Wissenschaftler als beste Möglichkeit für eine solche Rettungsaktion, mit einem Raumschiff auf dem Himmelskörper zu landen und ihn dann direkt in eine andere Richtung zu lenken.

Der Asteroid Ida mit Mond

© by NASA

Das Bild zeigt den Asteroiden IDA, der sogar von einem Begleiter, dem kleinen Mond DACTYL umkreist wird. Während IDA die Sonne in sicherem Abstand von der Erde umrundet, gibt es eine ganze Reihe von Asteroiden, deren Umlaufbahnen auch die Erdbahn kreuzen und ihr so irgendwann einmal gefährlich werden könnten. Deshalb halten Wissenschaftler seit Jahren systematisch Ausschau nach "Erdbahnkreuzern", denn nur wenn solche Himmelskörper frühzeitig entdeckt und ihre Umlaufbahnen genauestens erfasst werden, können Möglichkeiten zur Abwehr einer denkbaren Kollision erwogen werden. Zwar wurde bislang noch kein Asteroid entdeckt, der sich auf direktem Kollisionskurs mit der Erde befindet, allerdings geht man davon aus, dass auch längst noch nicht alle potenziellen Erdbahnkreuzer erfasst worden sind.

Bereits die Kollision mit einem kleinen Asteroiden von etwa 200 Metern Durchmesser könnte verheerende Folgen für das Leben auf der Erde haben. Daher suchen Wissenschaftler laufend nach Möglichkeiten, wie derartige Katastrophen verhindert werden könnten. Die beiden Astronauten der Nasa haben nun ein Konzept entwickelt, das ausschließlich auf die Gravitation setzt: Demnach könnte ein Raumschiff im Schwebeflug über einem herannahenden Asteroiden die Gravitation als Abschleppseil ausnutzen und den Himmelskörper damit von seiner Bahn ablenken.

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Donnerstag, 10.11.05, 12:25 Uhr



Raumfahrt: Start der Mission "Venus Express" erfolgreich

Raumsonde soll Atmosphäre und Oberfläche des Planeten Venus erkunden

dlr - Mit dem erfolgreichen Start der Sojus-Trägerrakete vom russischen Weltraumbahnhof Baikonur (Kasachstan) am 09. November 2005 um 04:33 Uhr MEZ nimmt die Raumsonde Venus Express der Europäischen Weltraumorganisation ESA ihre fünfmonatige Reise zum Schwesterplaneten Venus auf. Nach Abtrennung der Sonde von der Fregat-Oberstufe um kurz nach 6 Uhr MEZ übernahm das Europäische Raumflugkontrollzentrum (ESOC) der ESA in Darmstadt um 6:25 Uhr die Kontrolle über die Raumsonde. Die Venus Express-Mission erfolgt mit starker deutscher Beteiligung. Neben anderen wissenschaftlichen Einrichtungen sind Forscher, Techniker und Ingenieure des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) aus den Standorten Berlin und Lampoldshausen an der Mission beteiligt. "Damit beginnt nun eine weitere große wissenschaftliche Mission zur Erkundung der Planeten in unserem Sonnensystem", so Professor Sigmar Wittig, Vorstandsvorsitzender des DLR, "und mehr noch: das Projekt der Erforschung der Venus ist nicht nur eine große technologische und wissenschaftliche Herausforderung, sondern auch eine bedeutende kulturelle Leistung".

Bild des Starts der Trägerrakete von VENUS EXPRESS

© 2005 by ESA / STARSEM-S. CORVAJA

Baikonur, 09. November 2005, 04:33 Uhr MEZ: Der Start der Mission Venus Express an Bord einer russischen Sojus-Trägerrakete verlief reibungslos, - alle Systeme arbeiten einwandfrei.

Die Erkundung der Venusatmosphäre, ihrer Struktur, Dynamik und Zusammensetzung ist das Ziel der zunächst auf zwei Venusjahre (etwa 500 Tage) angesetzten europäischen Weltraummission. Dazu gehört ebenfalls die Suche nach aktivem Vulkanismus und dessen Einfluss auf die Venusatmosphäre. Das Berliner DLR-Institut für Planetenforschung und die DLR-Einrichtung Optische Informationssysteme trugen maßgeblich zur Entwicklung und zum Bau der Kamera und der beiden Spektrometer VIRTIS und PFS auf dem Orbiter bei. Hinzu kommt die wissenschaftliche Auswertung der Daten. Im April 2005 wird die Sonde in eine Venusumlaufbahn einschwenken und mit den Aufnahmen und Messungen beginnen.

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Mittwoch, 09.11.05, 11:15 Uhr



Astronomie: Das Licht der ersten Sterne

Spitzer-Teleskop beobachtet Sternenlicht aus der Frühzeit des Universums

astronews.com - Mit Hilfe des Infrarotteleskops Spitzer haben Astronomen Licht aufgespürt, das von den ersten Objekten im Universum stammen könnte. Bestätigt sich die Entdeckung wäre damit ein Blick in eine Zeit gelungen, zu der die dunkle Ära des Universums gerade zu Ende gegangen war - vor über 13 Milliarden Jahren.

Spitzer-Bild des Lichts der ersten Sterne

© 2005 by NASA/JPL-Caltech / A. Kashlinsky (GSFC)

Spitzer-Aufnahme einer Himmelsregion im Sternbild Drache. Oben das normale Spitzer-Bild, unten die gleiche Region nachdem die Strahlung bekannter Sterne und Galaxien entfernt wurde.

Das Licht, das die Astronomen mit Spitzer entdeckten, könnte von den ersten im Universum entstandenen Sternen ausgesandt worden sein oder aber von heißem Gas, das in die ersten Schwarzen Löcher gestürzt ist. Die Forscher vergleichen ihre Beobachtungen mit dem Bild einer Stadt, deren Lichter man aus großer Entfernung bei Nacht aus einem Flugzeug sieht.

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Freitag, 04.11.05, 14:25 Uhr



Astronomie: Hubble entdeckt zwei neue Plutomonde

Pluto damit einziges Kuiper-Objekt mit mehr als einem Mond

astronews.com - Das Weltraumteleskop Hubble macht zuweilen auch interessante Entdeckungen innerhalb unseres Sonnensystems: Mit Hubbles Hilfe glauben Astronomen jetzt zwei weitere Monde des neunten Planeten Pluto aufgespürt zu haben. Sollte sich der Fund bestätigen, ließe dies Rückschlüsse auf die Entstehung und Entwicklung der Objekte im so genannten Kuiper-Gürtel zu, einer Region jenseits der Neptunbahn, in der es von zahlreiche eisigen Brocken nur so wimmelt.

Blick auf Pluto - künstlerische Darstellung

© 2005 by NASA, ESA und G. Bacon

So stellt sich ein NASA-Künstler den Anblick Plutos und seines Mondes "Charon" (rechts) von einem seiner neu entdeckten Monde aus vor. In Wirklichkeit sind die im Bild aufgehellt dargestellten Nachtseiten der Himmelskörper allerdings dunkel, denn das geringe Sternenlicht reicht nicht aus, um die sonnenabgewandten Hemisphären nennenswert zu beleuchten.

Der Kuiper-Gürtel war lange Zeit nur eine theoretische Vorhersage, bis Anfang der 90er Jahre tatsächlich das erste Objekt in jener Region entdeckt wurde. Seither wurden viele weitere aufgespürt. Die Kuiper-Gürtel-Objekte gelten als Überbleibsel von der Entstehung des Sonnensystems und reichen an die Größe Plutos heran. Das von manchen "zehnter Planet" genannten Objekt 2003 UB313 ist sogar größer als Pluto.

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Dienstag, 01.11.05, 14:30 Uhr



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