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Schlagzeilen:   +++ Astronomie: Mini-Kometen nähern sich der Erde +++ Planetenforschung: Erste Bilder des MRO +++ Erdklima: Zögern beim Klimaschutz wird teuer +++ Erdklima: Klimawandel verstärkt Hurrikans +++ Astronomie: Überraschender Mineralienfund in Stardust-Proben +++ Planetologie: Saturnmond Enceladus schießt Wasser ins All +++ Sonne: Stürmischer Sonnenzyklus erwartet +++ Planetenwetter: Saturnmond Titan: Methan aus eisigen Speichern? +++ Geologie: Meteoritenkrater als Klimaarchiv +++ Planetenforschung: Schuf Asteroidenimpakt die Plutomonde? +++ Astronomie: Sonnenfinsternis auf dem Mars fotografiert +++ Planetenwetter: Saturnsonde fotografiert riesigen Gewittersturm +++ Geophysik: Polarlicht als Lichtkranz +++ Erdklima: Der lange Atem des Krakatau +++ Planetenforschung: Wassereis im Marsboden aufgespürt +++ Astronomie: Kalter Vetter der Erde entdeckt +++
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Astronomie: Mini-Kometen nähern sich der Erde

Sterbender Komet zieht wie eine Perlschnur an der Erde vorbei

astrolabium.net / jv - Eine "Perlenkette" aus Kometen wird im Mai 2006 an der Erde vorbeifliegen und dadurch Astronomen einen hervorragenden Anblick eines sterbenden Kometen geben. Im Jahre 1995 tat der Komet 73P/Schwassmann-Wachmann 3 etwas Unerwartetes: er fiel auseinander. Ohne erkennbaren Grund zerfiel der Kern des Kometen in mindestens drei "Mini-Kometen" die alleine weiter durch den Weltraum fliegen. Astronomen beobachteten dies mit großem Interesse, der Anblick war jedoch selbst durch die größten Teleskope nur unscharf. "73P" befand sich 150 Millionen Kilometer entfernt.

Kometenkette

© by Jim V. Scotti

Der Komet P73 im Jahre 1995 kurz nach Beginn des Auseinanderbrechens. Noch bewegen sich die ersten drei Fragmente dicht beieinander auf der Umlaufbahn des instabilen Himmelskörpers. Inzwischen zählen Astronomen bereits mindestens 8 Teilfragmente, von denen die größten ihrerseits bereits wieder damit begonnen haben, in kleinere Splitter zu zerfallen.

Wir werden in Kürze einen wesentlich besseren Ausblick haben. Im Mai 2006 werden die Fragmente dichter an der Erde vorbeifliegen als irgendein Komet in den vergangenen 20 Jahren. "Dies ist eine seltene Möglichkeit einen Kometen bei seinem Todeskampf zu beobachten -- aus sehr geringer Entfernung," sagt Don Yeomans, Leiter von NASA's Near Earth Object Program am JPL. - Es besteht keine Gefahr einer Kollision. "Gute Güte, nein," sagt Yeomans. "Die Fragmente die uns am nächsten kommen sind etwa 10 Millionen Kilometer entfernt - oder 25 Mal weiter als der Mond." Das ist nah, ohne wirklich Angst haben zu müssen.

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Sonntag, 26.03.06, 21:45 Uhr



Planetologie: Erste Marsbilder des MRO begeistern die Wissenschaftler

Neue Hochleistungskamera zeigt aus 2.500 km Höhe noch 10-Meter-Details

raumfahrt24.de / jv - Die leistungsfähigste Kamera, die jemals zu einer Weltraummission entsandt wurde, hat eine Serie erster Testbilder des Planeten Mars aufgenommen. Die ersten Aufnahmen des HiRISE Instrumentes an Bord des Mars Reconnaissance Orbiters (MRO) wurden am Freitagmorgen zur Erde gefunkt. Die wartenden Wissenschaftlern waren entzückt von der Leistung der Kamera.

MRO-Bild

© by NASA - Klick ins Bild führt zu einer Vollauflösung (2,8 MB)

Die Bilder, aus denen dieses eindrucksvolle Mosaik zusammengesetzt ist, wurden vom MRO aus einer Höhe von 2.500 Kilometern aufgenommen. In der Ausschnittsvergrößerung des Bereichs im weißen Kasten (um 180° gedreht) werden Details von nur 10 Meter Größe sichtbar. - Die Aufnahmen lassen erahnen, welch brillante Bilder der MRO noch liefern wird, wenn er im Herbst erst einmal in seine endgültige, deutlich nähere Umlaufbahn um den roten Planeten eingebremst worden sein wird.

HiRISE (High Resolution Imaging Experiment) scheint einwandfrei zu funktionieren. „Die ersten Bilder sind angekommen,“ schrieb Programmiererin Loretta McKibben von der University of Arizona in ihrem Blog. "Und sie sind großartig! Die Bilder sind schon in der unbereinigten Fassung scharf, klar und wunderschön". - "Unglaublich", sagte der Vizeleiter des Projekts, Candy Hansen. Die Bilder wurden erst am Donnerstag Abend aufgenommen und bereits einen Tag später von der NASA veröffentlicht.

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Samstag, 25.03.06, 17:15 Uhr



Erdklima: Zögern beim Klimaschutz wird teuer

Unterlassener Klimaschutz könnte Wirtschaftsleistung drastisch reduzieren

geowissenschaften.de / jv - Länder, die jetzt mit dem Klimaschutz beginnen, können auch künftig mit Wohlstand und Wachstum rechnen. Dies belegen neue Modellrechnungen, die das Umweltbundesamt (UBA) und das Potsdam- Institut für Klimafolgenforschung (PIK) jetzt vorgestellt haben.

Erde aus dem All

© by NASA

Unser blauer Planet - Aus der Ferne betrachtet erscheint die Erde dank ihrer weitläufigen Ozeane wie eine blaue, durch die Landschaftszüge der Kontinente fein marmorierte Perle in den Tiefen unseres Sonnensystems. Die am linken Rand der Erdkugel als dünne, hellblaue Hülle erkennbare Atmosphäre reguliert das Klima und entscheidet so über Fruchtbarkeit und Leben auf unserem Heimatplaneten. Klimaforscher befürchten: Schon geringfügige Veränderungen des natürlichen, atmosphärischen Gleichgewichts könnten unser Klima irreversibel aus der Bahn werfen.

Danach ist es auch wirtschaftlich vertretbar, den globalen Ausstoß von Treibhausgasen bis Mitte des Jahrhunderts um 50 Prozent gegenüber 1990 zu senken und so den globalen Temperaturanstieg auf zwei Grad Celsius zu begrenzen. Dies ist notwendig, um den Klimawandel wirksam einzudämmen. Die Kosten dafür liegen bei durchschnittlich einem Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung. Die ökonomischen Folgen eines ungebremsten Klimawandels hingegen, wären um ein Vielfaches höher: Es drohen Klimaschäden, die über zehn Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung ausmachen könnten.

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Montag, 20.03.06, 19:15 Uhr



Erdklima: Klimawandel verstärkt Hurrikans

Extrem starke Wirbelstürme doppelt so häufig wie vor 35 Jahren

geowissenschaften.de / jv - Die Tendenz hatte sich schon länger abgezeichnet, jetzt hat eine neue, in der Zeitschrift Science veröffentlichte Studie es erneut bestätigt: Je stärker sich die Meere weltweit erwärmen, desto stärker werden auch die tropischen Wirbelstürme. In den letzen 35 Jahren hat sich die Zahl der Hurrikans der Kategorien 4 und 5 nahezu verdoppelt – für die Klimaforscher eine eindeutige Folge des Klimawandels.

Der Hurrikan WILMA am 19. Oktober 2005

© by Satellite Devision Service

Hurrikan WILMA am 19.10.2005 über der Karibik. Der Wirbelsturm gilt als der stärkste je beobachtete Hurrikan seit Aufzeichnungsbeginn. Auch die große Zahl der tropischen Wirbelstürme des Jahres 2005 gilt als bisher einzigartig: Nie zuvor konnten die Meteorologen derart viele tropische Stürme auf dem Atlantik beobachten.

Im letzten Jahr erschienen gleich zwei Studien in den renommierten Magazinen Nature und Science, die einen Zusammenhang zwischen dem Anstieg der Hurrikanintensität mit dem Steigen der Temperaturen der oberen Wasserschichten der tropische Meere postulierten. In der Nature-Studie berichtete Kerry Emanuel vom Massachusetts Institute of Technology (MIT), dass Stürme über dem Nordatlantik und Nordpazifik an Dauer und Stärke zunehmen und schloss auf eine ursächliche Verbindung zu steigenden Meerestemperaturen.

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Freitag, 17.03.06, 17:45 Uhr



Astronomie: Überraschender Mineralienfund in Stardust-Proben

Unerwartete Mineralien bringen Kometen-Entstehungstheorien ins Wanken

astronews.com / jv - Eine erste Analyse der Materieproben des Kometen Wild 2, die die Sonde Stardust Anfang des Jahres zur Erde zurückbrachte, hat mehr neue Fragen aufgeworfen als beantwortet. So entdeckten die Forscher Mineralien, die eigentlich nur in der heißen Umgebung von Sternen entstehen. Kometen haben sich aber nach der gängigen Theorie in den äußeren und kalten Regionen des Sonnensystems gebildet.

Der Komet Machholz

© 2005 by Stefan Seip, Stuttgart

Der Komet "Machholz" im 7. Januar 2005: Im Unterschied zu den meisten anderen Kometen hatte Machholz nicht nur einen, sondern sogar zwei in verschiedene Richtungen weisende Schweife. Solche Kometenschweife enthalten feinste Partikelchen, die sich durch die Erwärmung des Himmelskörpers in Sonnennähe lösen und vom Sonnenwind ins All gedrückt werden. Die Teilung in zwei Schweife kommt durch unterschiedlich große und schwere Partikelarten zustande. Die jetzt aufgespürten Mineralien stammen allerdings nicht aus dem Schweif von "Machholz", sondern wurden von der Kometensonde "Stardust" in der Staubfahne des Kometen "Wild 2" aufgesammelt.

Die im Januar von der Raumsonde Stardust zur Erde gebrachten Materieproben des Kometen Wild 2 verwirren die Forscher: Sie enthalten Mineralien, die sich nur in der heißen Umgebung von Sternen bilden - obwohl die Kometen nach den bisherigen Vorstellungen in den äußeren, kühlen Regionen des Sonnensystems entstanden sind. Die Astronomen müssen also möglicherweise ihre Theorien zur Entstehung und Zusammensetzung der Kometen revidieren.

Wiedereintritt der Stardust-Kapsel

© by NASA/JPL - Klick ins Bild führt zu einem Video des Eintritts

Die Kometensonde "Stardust" bei ihrer Rückkehr zur Erde am 15. Januar 2006. Durch Klick ins Bild können Sie ein Quicktime-Movie der kritischen Phase des Wiedereintritts der Sonde in die Erdatmosphäre laden (Achtung: 6,4 MB groß). Durch die enorme Reibungshitze mit den Luftmolekülen der oberen Atmosphäre glüht der Hitzeschild der Sonde hell auf und es bildet sich ein langgestreckter, nachleuchtender Schweif unter dem Sternenhimmel.

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Dienstag, 14.03.06, 18:15 Uhr



Planetologie: Saturnmond Enceladus schießt Wasser ins All

Birgt lunarer Ozean unter dem Eispanzer womöglich Leben?

(jv) - Eine überraschende Entdeckung hat die Saturnsonde Cassini gemacht: Die Oberfläche des nur 500 Kilometer großen Saturnmonds "Enceladus" besteht nicht nur zum größten Teil aus Wassereis, sondern dicht unter seinem Eispanzer befinden sich auch große Mengen flüssigen Wassers, das offenbar von aktivem Eisvulkanismus "warm" gehalten wird. In der Nähe des Südpols von Enceladus schießt ein Teil dieses Wassers durch Spalten in gewaltigen Fontänen bis zu 480 Kilometer hoch ins All, wobei es gefriert und sogar einen der Saturnringe mit Eispartikeln versorgt.

Saturnmond Enceladus

© by NASA/JPL/Space Science Institute - Klick ins Bild führt zu einer größeren Version

Dieses prächtige Farbfoto des Saturnmonds Enceladus wurde aus mehreren Einzelbildern zusammengesetzt, die von der Raumsonde Cassini bei zwei nahen Vorbeiflügen am 14. Juli 2005 und am 9. März dieses Jahres aufgenommen worden sind. Es zeigt den von einem gewaltigen Eispanzer überzogenen Mond. Während Teile der eisigen Oberfläche aufgrund zahlreicher Einschlagskrater als sehr alt eingestuft werden können, weisen die Furchen und Verwerfungen im linken Bildbereich auf andauernde, geologische Aktivitäten hin, die durch Eisvulkanismus hervorgerufen werden.

Das Wasser der wie bei irdische Geysiren unter großem Druck hervorschießenden Fontänen gefriert beim Kontakt mit dem Beinahe-Vakuum, das den atmosphärelosen Mond umgibt, sofort zu feinen Eiskristallen. Die Eruptivkraft eines solchen Ausbruchs wird durch die teilweise Sublimation des Wassers zu Wasserdampfgas noch verstärkt. Ein anderer Teil des Wassers fällt in Form eines feinen Sprühnebels in der Umgebung der Eruptionsspalten auf den Mond zurück und trägt dadurch zur permanenten Erneuerung seiner Oberfläche bei.

Geysir-Vulkanismus des Enceladus

© by NASA/JPL/Space Science Institute

Das Prinzip der Enceladus-Eisvulkane: Die durch starke Gezeitenkräfte hervorgerufene Erwämung tieferer Schichten des Mondes setzt eine hydrothermale Zirkulation in Gang, die dafür sorgt, dass das Wasser eine Temperatur von 0 Grad Celsius nicht unterschreiten kann und somit flüssig bleibt. Die ausgelöste Konvektion wirkt auch auf die Eisdecke an der Oberfläche ein und verursacht Spannungen und Risse im Eis. Durch diese Risse schießen Wasserdampfgas und Eiskristalle mit elementarer Wucht hinaus ins All.

Wie die Beobachtungen ergeben haben ist der Eispanzer im Südpolargebiet des Saturnmonds wahrscheinlich nur wenige Meter dick und direkt darunter befindet sich unmittelbar der lunare Ozean. Diese erstaunliche Tatsache könnte nach Auffassung von Wissenschaftlern auch bedeuten, dass sich in dem vor strengem Frost geschützten Wasserreservoir im Lauf der Jahrmilliarden womöglich sogar einfache, lebende Organismen entwickeln konnten. Dies ist umso wahrscheinlicher, weil die Eisdecke dünn genug ist, dass auch Sonnenstrahlen in das Wasserbecken eindringen können. Damit herrschen günstige Voraussetzungen für die Entwicklung einer abgeschlossenen Biosphäre. Enceladus gilt daher unter Planetenforschern nunmehr als einer der aussichtsreichsten Kandidaten für die Entdeckung außerirdischen Lebens in unserem Sonnensystem.

Eisspalten und Verwerfungen an der Eisoberfläche des Enceladus

© by NASA/JPL/Space Science Institute

Die Nahaufnahme zeigt schön die gewaltigen Eisspalten und Verwerfungen an der Oberfläche des Saturnmonds in der Nähe des Südpols. Der Fund flüssigen Wassers unter einer so dünnen Eisoberfläche ist deshalb so erstaunlich, weil die Temperaturen im Saturnsystem wegen der gewaltigen Entfernung zur Sonne (Saturn und seine Monde sind fast 10 mal so weit von der Sonne entfernt wie die Erde) extrem niedrig liegen. Das auf einigen anderen Eismonden der Planeten Jupiter und Saturn ebenfalls vermutete, flüssige Wasser dürfte sich dort nach Schätzungen der Forscher unter jeweils kilometerdicken Eispanzern verbergen.

Wie die Auswertung der Bild- und Messdaten der Raumsonde außerdem zeigt, reicht die durch den Eisvulkanismus freigesetzte Wärme aus, um die Oberflächentemperaturen im Bereich der aktiven Südpolregion des Saturntrabanten auf vergleichsweise milde minus 120 Grad aufzuwärmen. Ohne diese mondeigene Wärmequelle würden sich die Temperaturen auf dem Himmelskörper ebenso wie auch auf den anderen atmosphärelosen Monden des Saturnsystems je nach Sonneneinstrahlung nur zwischen minus 150 und unter minus 200 Grad Celsius bewegen.

Samstag, 11.03.06, 14:45 Uhr



Sonne: Stürmischer Sonnenzyklus erwartet

Sonnenaktivität im nächsten Zyklus um 50 Prozent höher als im vergangenen

astronews.com / jv - Zur Zeit herrscht auf der Sonne relative Ruhe: Kaum ein Sonnenfleck ist auszumachen. Das wird sich nach Ansicht von Forschern allerdings spätestens ab Anfang 2007 ändern: Die Wissenschaftler erwarten einen stürmischen nächsten Sonnenzyklus mit einem Aktivitätsmaximum im Jahr 2012. Dies könnte auch spürbare Folgen für die Erde haben.

Sonnenprotuberanz

© by SOHO (ESA und NASA)

Das Bild des SOHO-Satelliten zeigt die Sonne während eines gewaltigen Ausbruchs am 14. September 1999. Protuberanzen wie die im Bild sichtbare erheben sich oft Hunderttausende von Kilometern über die Oberfläche und folgen dabei den weit geschwungenen Magnetfeldlinien der Sonne. Die Temperatur des ausgestoßenen Plasmas beträgt rund 60.000 Grad. Zu Zeiten erhöhter Sonnenfleckenaktivität häufen sich auch derartige Plasmaausbrüche.

Der nächste Sonnenzyklus wird um 50 Prozent aktiver als der vergangene. Das sagt ein Team amerikanischer Forscher auf der Basis von neuen Modellrechnungen voraus. Das Maximum der Aktivität mit vielen großen Sonnenflecken und Eruptionen fällt danach auf das Jahr 2012.

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Mittwoch, 08.03.06, 16:45 Uhr



Titan: Methan aus eisigen Speichern?

Eisvulkane versorgen die Atmosphäre des Saturnmonds mit Methan

scienceticker.info / jv - Wider Erwarten konnten auf dem Saturnmond Titan bislang keine Meere aus Kohlenwasserstoffen nachgewiesen werden. Woher dann das Methan in der Atmosphäre der eisigen Welt stammt, glauben französische und amerikanische Planetenforscher nun erklären zu können: Ihren Modellen zufolge, findet sich nahe der Oberfläche Titans in Wasser gebundenes Methan, das durch gelegentlichen Eisvulkanismus ausgetrieben wird.

Saturnmond Titan, Rotationsanimation

© by NASA/JPL/University of Texas

Animation der Eigenrotation des Saturnmondes Titan aus zusammengesetzten Aufnahmen der Saturnsonde Cassini aus dem Oktober 2005. Die wenigen, bisher noch nicht kartografierten Gebiete des geheimnisvollen Mondes wurden offen gelassen. Bisher rätselten die Wissenschaftler über die Quelle seines atmosphärischen Methans.

Dieses Szenario könne unter anderem erklären, warum das Methan in der Titanatmosphäre eine relativ "urtümliche" Isotopensignatur aufweise, schreiben die Forscher um Gabriel Tobie von der Unversité de Nantes im Magazin "Nature". Auch passten die Ergebnisse zu der Entdeckung eines großen Eisvulkans auf dem Saturnmond. Und nicht zuletzt mache das Modell mehrere überprüfbare Vorhersagen. Beispielsweise sollten auf Titan weitere große Einschlagkrater entdeckt werden.

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Mittwoch, 01.03.06, 19:49 Uhr



Meteoritenkrater als Klimaarchiv

Sibirischer Tundra-See entstand durch Impakt vor 3,6 Millionen Jahren

wissenschaft.de / jv - Unter dem See Elgygytgyn im äußersten Osten von Sibirien verbirgt sich ein verschütteter Meteoritenkrater mit einem Durchmesser von 18 Kilometern. Das berichten Forscher um Catalina Gebhardt vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) jetzt in der Zeitschrift Geology.

Meteoritenkrater

© by NASA/LPI

Der "Mistastin Lake" in Neufundland, Kanada, ist ebenfalls durch einen Meteoriteneinschlag - allerdings bereits vor rund 38 Millionen Jahren - entstanden. Im Unterschied zu dem jetzt untersuchten, erst 3,6 Millionen Jahre alten, sibirischen Kratersee, ist er bereits stark erodiert. Trotzdem kann man noch gut die typische, zentrale Erhebung des Materials erkennen, das nach dem Impakt von der zurückfedernden Erdkruste ausgeworfen wurde.

Gebhardt und ihre Kollegen durchleuchteten den Boden unter dem See mit seismischen Wellen. Dazu entwickelten sie eigens ein spezielles Messfloß, mit dem sie die Messgeräte über den See zogen. "Auf dem See in der sibirischen Tundra fernab jeglicher Zivilisation gab es kein Schiff, und schwere Geräte konnten nicht genutzt werden", beschreibt der Geologe Frank Niessen vom AWI die speziellen Herausforderungen des Projektes.

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Montag, 27.02.06, 13:05 Uhr



Schuf Asteroidenimpakt die Plutomonde?

Forscher halten Plutos Monde für Einschlagstrümmer

scienceticker.info / jv - Die erst kürzlich gefundenen Plutomonde entstanden vermutlich aus Trümmern eines großen Einschlags. Zu diesem Schluss kommen die Entdecker der beiden Trabanten im Magazin "Nature". Indem die Winzlinge selbst wiederum von kleineren Objekten bombardiert werden, könnten sie einen zarten Staubring um den Eisplaneten legen.

Das Plutosystem

© by NASA / ESA A. Stern (SwRI), and the Hubble Space Telescope Pluto Companion Search Team

Das Plutosystem: Das große helle Objekt ist Pluto, der etwas schwächer leuchtende Himmelskörper darüber sein bereits seit längerer Zeit bekannter Begleiter Charon und die beiden erst kürzlich entdeckten, weiteren, kleinen Trabanten des Planeten.

Der rund 2.300 Kilometer große Pluto war selbst erst im Jahr 1930 entdeckt worden, im Jahr 1978 folgte sein etwa 1.200 Kilometer messender Begleiter Charon. Im Mai letzten Jahres schließlich erspähten Alan Stern vom Southwest Research Institute in Boulder und seine Kollegen die beiden neuen Monde. Derzeit noch auf offizielle Namen wartend, dürften P1 und P2 zwischen 48 und 165 Kilometer groß sein.

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Mittwoch, 22.02.06, 19:05 Uhr



Sonnenfinsternis auf dem Mars fotografiert

Mars Express filmt Phobos' Schattenwurf auf den Planeten

scienceticker.info / jv - Seltene Aufnahmen eines planetaren Schattenspiels sind der Sonde Mars Express gelungen. Dank sekundengenauer Planung konnte die Sonde den Schatten des Marsmondes Phobos filmen, wie er mit mehr als 7.000 Kilometern pro Sekunde über die Oberfläche des roten Planeten raste.

Sonnenfinsternis auf dem Mars

© by ESA, DLR, FU Berlin (G.Neukum)

Der Schatten des Marsmonds "Phobos" rast über die Oberfläche des Planeten, wo er eine partielle Sonnenfinsternis verursacht. Das bedeutet, dass die Sonne vom Mars aus gesehen während der kurzen Verfinsterung zu etwa einem Fünftel durch den Trabanten bedeckt wird. Das ist genug, um kleinräumig eine deutliche Verdunkelung des Tageslichts hervorzurufen.

Die dazu nötige, präzise Abstimmung von Sonnenfinsternis und Sonde war möglich geworden, nachdem Mars Express den knollenförmigen Mond im vorletzten Jahr aus nächster Nähe abgelichtet hatte. Dabei war Phobos einige Kilometer vor seiner berechneten Position gefunden worden. Die neuen Aufnahmen bestätigen die Exaktheit der entsprechend korrigierten Bahnberechnungen, so das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in einer Mitteilung.

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Freitag, 17.02.06, 16:41 Uhr



Saturnsonde fotografiert riesigen Sturm

Ungewöhnliches Wolkensystem im Licht der Saturnringe

scienceticker.info / jv - Eine gewaltige Gewitterwolke auf dem Planeten Saturn hat die Sonde Cassini abgelichtet. Die gut 3.500 Kilometer große Wolke fand sich zur Zeit der Aufnahme auf der Nachtseite des Gasriesen. Beleuchtet wurde die Szenerie von einer ungewöhnlichen Lichtquelle - den Ringen des Saturn.

Sturm auf dem Saturn

© by NASA/JPL/Space Science Institute

Zylinderprojektion und Kontrastverstärkung der ursprünglichen Aufnahme lassen den Sturm als deutlich wahrnehmbare Störung der Muster in den Wolkenbändern des Gasriesen hervortreten. Die ungewöhnliche Ausleuchtung der Szenerie ist auf indirektes Licht zurückzuführen, das vom Ringsystem des Planeten reflektiert wird. Dieses lag zum Zeitpunkt der Aufnahme noch in vollem Sonnenlicht.

"Es besteht kein Zweifel, dass wir hier die stärkste Blitz-Aktivität beobachten, seit Cassini den Saturn erreicht hat", betont Donald Gurnett von der University of Iowa in Iowa City. Das von dem Forscher und seinen Kollegen betreute Instrumentenpaket an Bord der Sonde hatte erstmals am 23. Januar das zugehörige Knistern und Knacken bei Radiofrequenzen registriert.

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Mittwoch, 15.02.06, 12:20 Uhr



Geophysik: Polarlicht als Lichterkranz

Magnetsturm entzündet grünen Leuchtring über der Antarktis

geowissenschaften.de / jv - Die Aurora australis, wie das Polarlicht auf der Südhalbkugel auch genannt wird, erstrahlte am 11. September 2005 besonders hell und bildete über der Antarktis einen grünen, fast kreisrunden Kranz. Vorausgegangen war vier Tage zuvor ein heftiger Sonnensturm, der energiegeladene Teilchen in Richtung Erde schickte.

Der Ring der Aurora australis über der Antarktis

© by NASA

Das NASA-Bild zeigt den nahezu geschlossenen Ring der "Aurora australis" über der Antarktis. Weil die Magnetpole der Erde nicht mit den geografisches übereinstimmen, ist der Polarlichtkranz nordwärts in Richtung Australien und Neuseeland verschoben.

Bei solch einer Eruption schießt ein ioniesiertes und mit Elektronen und Protonen versetztes Gas mit Geschwindigkeiten zwischen 300 und 800 Kilometern pro Sekunde als kontinuierlicher Strom durch das All. Erreicht dieser Sonnenwind die Erde, dringen die Teilchen nicht zur Erdoberfläche durch, sondern werden vom Magnetfeld unseres Planeten abgelenkt. Die symmetrisch verlaufenden Magnetlinien schützen die Erde wie eine Art Faradayscher Käfig vor der gefährlichen Strahlung - allerdings nicht vollständig."

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Samstag, 11.02.06, 09:02 Uhr



Erdklima: Der lange Atem des Krakatau

Abkühleffekt der Mega-Eruption wirkte noch jahrzehntelang nach

scienceticker.info / jv - Der gewaltige Ausbruch des Krakatau im Jahr 1883 wirkt sich noch heute auf die Weltmeere aus. Entsprechende Resultate von Computersimulationen präsentieren amerikanische und englische Atmosphärenforscher im Magazin "Nature". Als Folge des Vulkanausbruchs wanderte demnach eine Art kühle Welle von der Meeresoberfläche in tiefere Wasserschichten.

Die Inselbruchstücke des Krakatau

© by NASA

Das Satellitenbild zeigt die vier Inseln, die der Ausbruch des Vulkans im Jahre 1883 hinterlassen hat. Während die äußeren Inseln die überseeischen Teile des Calderarandes markieren, sieht man innerhalb des offenen Inselrings einen Rest des alten Zentralkraters.

"Dieser bemerkenswerte Effekt auf die thermische Struktur der Ozeane ist länger anhaltend als bislang angenommen", schreiben Peter Gleckler vom kalifornischen Lawrence Livermore National Laboratory. "Und er reicht aus, um einen großen Teil der durch menschliche Einflüsse bedingten Meereserwärmung und des resultieren Meeresspiegel-Anstiegs auszugleichen."

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Mittwoch, 08.02.06, 19:02 Uhr



Planetenforschung: Wassereis im Marsboden aufgespürt

Radarsystem findet versteckte Eisablagerungen und Krater

geowissenschaften.de / jv - Mit einem neuen Radarsystem haben Wissenschaftler im Rahmen der Mission MarsExpress der ESA erstmals den Marsboden gründlich durchleuchtet. Wie die Forscher im Wissenschaftsmagazin Science berichten, sind sie dabei nahe des Nordpols tief unter der Oberfläche auf einen riesigen "See" aus Wassereis gestoßen.

Der Planet Mars

© by NASA / ESA und Hubble Heritage Team (STScI/AURA)

Der Planet Mars aus Sicht des Weltraumteleskops "Hubble", aufgenommen am 26. Juni 2005, als unser Nachbar im All sich der Erde bis auf 68 Millionen Kilometer angenähert hatte. Dies war die geringste Entfernung seit dem Jahre 1988. Schön zu erkennen sind vor allem in der Nähe der beiden Pole die feinen, weißen Schleier dünner Eiswolken und die Unschärfen orangener Staubstürme in den äquatornäheren Gebieten. - Jetzt ist Wissenschaftlern erstmals auch ein Blick unter die Pberfläche des Planeten gelungen.

MARSIS (Mars Advanced Radar for Subsurface and Ionospheric Sounding) heißt das Tiefensondierungsradar an Bord von MarsExpress, das die Marsoberfläche aus einer Höhe von circa 250 bis 800 Kilometern vermisst und den Untergrund erstmals bis in eine Tiefe von rund sieben Kilometern topographisch und morphologisch untersuchen kann. So tief gelegene Strukturen und Schichten waren bislang durch keine anderen Sensoren erkennbar.

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Dienstag, 31.01.06, 13:45 Uhr



Astronomie: Kalter Vetter der Erde entdeckt

Erdähnlicher Planet umkreist ferne Sonne

scienceticker.info / jv - Die Suche nach erdähnlichen Planeten bei fernen Sternen kann einen neuen Erfolg verbuchen. Eine internationale Astronomen-Kollaboration vermeldet die Entdeckung eines Exoplaneten, der lediglich das 5,5fache der Erdmasse besitzt. Zudem hält er mit dem 2,6fachen des Erdbahnradius einen angemessenen Abstand zu seinem Zentralgestirn, berichten die Forscher im Magazin "Nature".

Eisplanet

© by ESO

Diese ESO-Illustration zeigt den jetzt entdeckten, erdähnlichen Exoplaneten (= Planet außerhalb unseres Sonnensystems), so wie ihn sich ein Künstler vorstellt: Eine kalte Welt aus Eis und Fels. Die Bezeichnung "erdähnlich" bezieht sich freilich nicht auf die Oberflächentemperatur, sondern auf den Aufbau des Himmelskörpers. Im Unterschied zu den bisher entdeckten Exoplaneten, bei denen es sich meist um Gasriesen handelte, zählt der jetzt entdeckte Planet zur Gruppe der kleineren Felsplaneten, d.h. er besteht wie die Erde im wesentlichen aus felsigem Gestein.

Diese Werte legten nahe, dass der kleine Stern tausendmal schwächer über dem Neuling scheine als die Sonne über der Erde, schreiben Jean-Philippe Beaulieu vom Institut d'Astrophysique de Paris und seine Kollegen. "Seine Oberflächentemperatur dürfte daher 50 Kelvin (minus 223 Grad Celsius) betragen, ähnlich den Temperaturen auf Neptun und Pluto."

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Dienstag, 31.01.06, 13:05 Uhr



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