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DIE STERNE IM APRIL 2005
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Die Zeit der hellen Abende hat begonnen - Bitte beachten Sie, dass unsere Sternkarte daher erst für spätere Stunden gilt
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Die Sterne im April

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© by Winfried Kräling


Jupiter und sein Geist

von Winfried Kräling Volkssternwarte Marburg e.V.

"Aprilwetter und Kartenglück wechseln jeden Augenblick" ist eine jener Wetterregeln, die uns auf die Unbeständigkeit des Wetters in diesem Monat hinweist. Das typische Aprilwetter tritt häufig im Zusammenhang mit Kaltluftvorstößen aus nördlichen Breiten auf. Tagsüber bilden sich mächtige Schauerwolken im raschen Wechsel mit sonnigen Abschnitten. Nachts kann es dann besonders klar werden, da die Regen-, Schnee- oder Graupelschauer die Schmutzpartikel aus der Atmosphäre herausgewaschen haben und die Schauerwolken in sich zusammengefallen sind.

Star des Monats April ist Jupiter, der größte Planet des Sonnensystems, der am 3.4. der Sonne gegenübersteht und somit in diesem Monat besonders gut zu sehen ist. Schon in der Abenddämmerung finden wir ihn über dem östlichen Horizont und zu Mitternacht steht er in südlicher Richtung im Sternbild der Jungfrau (siehe Karte). Das strahlend helle Objekt kann mit dem bloßen Auge kaum übersehen werden, in einem Fernglas lässt sich das Wechselspiel seiner 4 hellsten Monde verfolgen, die Nacht für Nacht eine andere Position einnehmen.

In einem leistungsfähigen Fernrohr offenbart sich die ganze Pracht dieses Riesenplaneten. Schon nach einer kurzen Zeitspanne von einer halben Stunde ist zu erkennen, dass die Wolkenstrukturen deutlich verschoben sind, was auf die rasche Rotation Jupiters zurückzuführen ist. Dieser von dichten Wolken verhüllte Planet rotiert in nur 9 Stunden 50 Minuten um seine Achse. Durch die auftretenden Zentrifugalkräfte ist Jupiters Äquatordurchmesser wesentlich größer als sein Poldurchmesser, aus diesem Grund sieht man bereits in einem kleinen Teleskop Jupiter als ovales Scheibchen. Der Ringplanet Saturn ist im April nur noch in der ersten Nachthälfte im Sternbild Zwillinge sichtbar und Mars erscheint erst weit nach Mitternacht über dem Horizont.

Da unsere Milchstraße im Prinzip wie zwei aufeinandergestülpte Teller geformt und ihr zartes Band im April sehr tief am Horizont zu finden ist, können wir quasi über den Tellerrand hinaus blicken und uns bei einem klaren Aprilhimmel in einem Teleskop am Anblick weit entfernter Galaxien (=Milchstraßensystemen) erfreuen, von denen die hellsten in der Sternkarte eingezeichnet sind. Wohl zu den schönsten Galaxien am Frühlingshimmel zählt M51, die so genannte Whirlpool- Galaxie (siehe Karteneinsatz) nahe der Deichsel des Großen Wagens. Um auch visuell die herrliche Spiralstruktur dieser Galaxie zu erkennen, ist ein Teleskop mit etwa 20cm Spiegeldurchmesser und sehr dunkler Himmel notwendig.

Ein sauberer und klarer Aprilhimmel ist ebenfalls nötig um die schwachen Sterne des größten aller Sternbilder - der Wasserschlange (siehe Karte) – zu erblicken. Lediglich Alphard, dessen Name soviel wie „der Alleinstehende“ bedeutet , kann zu den leicht sichtbaren Sternen gezählt werden. Unweit von Alphard lässt sich bereits in einem Fernglas ein „Sternchen“ erkennen, dass durch seine grünliche Farbe auffällt: der planetarische Nebel NGC 3242. Vergrößerungen um 50- bis 100-fach in einem kleinen Teleskop zeigen ein kleines ovales Scheibchen in der Größe Jupiters, dass auch als „Jupiters Geist“ bekannt ist. Im Zentrum dieses ca. 2600 Lichtjahre entfernten Nebelscheibchens befindet sich ein 60.000 Grad heißer „sterbender Stern“, der aber in Amateurteleskopen nicht zu erkennen ist.


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