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DIE STERNE IM APRIL 2007
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Sternschnuppen des Monats: Die Lyriden vom 16. bis zum 25. April, Maximum: 22.04., Ausstrahlregion: Sternbild Leier
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Die Sterne im April

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© by Winfried Kräling


3C273 - ein Leuchtriese steht am Abendhimmel

von Winfried Kräling Volkssternwarte Marburg e.V.

April: Schnee-, Graupel- und Regenschauer wechseln in rascher Folge mit sonnigen Abschnitten. Nach einem solch sprichwörtlichen Aprilwetter ist die Atmosphäre rein gewaschen von Schmutz- und Staubpartikel und nachdem gegen Abend die Schauerwolken in sich zusammenfallen, ist der Sternhimmel meist sehr transparent und klar.

Nur wenige Minuten nach Sonnenuntergang kann man über dem westlichen Horizont den strahlenden Abendstern erspähen. Es ist Venus in deren Nähe am 19. und 20. April auch die schmale Mondsichel aufgefunden werden kann. Wenn es dunkel geworden ist, zeigt sich in südlicher Richtung der Planet Saturn (siehe Sternkarte) im Sternbild Löwe. An Volkssternwarten ist er zur Zeit das Lieblingsobjekt von Besuchern, da sich im April sein Ringsystem noch optimal beobachten lässt. Der Riesenplanet Jupiter steht im Sternbild Schlangenträger, das heißt, dass er im April erst nach Mitternacht aufgeht. Mars wandert im April vom Steinbock in den Wassermann, so dass er gegen Monatsende bei sehr guter Horizontsicht wieder über dem östlichen Horizont in der Dämmerung aufgefunden werden kann.

Die mondlose Zeit Mitte April eignet sich am besten, um lichtschwache Galaxien jenseits unserer eigenen zu beobachten, die im Frühjahr recht zahlreich sind. Zwischen dem Sternbild Löwe und Jungfrau (siehe Sternkarte) findet man gleich einen ganzen Galaxienhaufen, dessen Mitglieder ca. 50 Millionen Lichtjahre von uns entfernt sind.

Aber hier ist noch nicht die Grenze für größere Teleskope. Auf unserer Sternkarte ist eines der leuchtkräftigsten Objekte des Universums verzeichnet: der Quasar 3C273 im Sternbild Jungfrau. Ein Quasar (abgeleitet aus quasistellare Radioquelle) ist ein kosmisches Objekt, das extrem starke Radiofrequenzstrahlung aussendet und im Teleskop nahezu punktförmig erscheint. Aus Quasarspektren ist zu schließen, dass Quasare sehr entfernte Objekte sind, die sich infolge der Expansion des Universums sehr rasch von uns entfernen.

Nach neueren Forschungen haben sie eine starke Ähnlichkeit mit hellen Kernen von selbst nicht beobachtbaren Galaxien. Trotz der enormen Leuchtkraft - Quasare können unsere Sonne um das 100-billionen- fache an Helligkeit übertreffen - sind Quasare wegen ihrer extremen Entfernung nur teleskopisch nachweisbar. Der Quasar 3C273 ist eines der hellsten dieser entfernten Objekte und kann noch mit Teleskopen von Volkssternwarten oder größeren Amateurteleskopen gesehen werden. 3C273 steht in einer Entfernung von etwa 2 Milliarden Lichtjahren (wir blicken somit auch 2 Milliarden Jahre in die Vergangenheit!) und entfernt sich pro Sekunde etwa 50.000km (in ca.8 Sekunden Entfernung Erde - Mond!!!) vom Sonnensystem. Wenn wir uns weiterhin vorstellen, dass das schwache Licht, welches heute unser Teleskop erreicht, in einer Zeit auf die Reise ging, als sich in den Meeren der Erde gerade die ersten Bakterien entwickelten, so ist 3C273 eines der interessantesten Objekten, das ein Besucher auf einer Sternwarte beobachten kann.


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