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DIE STERNE IM JULI 2007
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Sternschnuppen des Monats: Die "Delta-Aquariden" vom 20.07.-10.08., Max: 29.07., Ausstrahlregion: Sternbild Wassermann
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Die Sterne im Juli

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© by Winfried Kräling


Kugelsternhaufen - Diamantenstaub auf schwarzem Samt

von Winfried Kräling Volkssternwarte Marburg e.V.

Im Juli werden die Nächte allmählich wieder etwas länger. Nachdem im Juni auch in der Mitte Deutschlands die ganze Nacht über ein Rest von Dämmerung zu beobachten war, wird es Ende Juli für knapp drei Stunden wieder richtig dunkel. Am 7. Juli steht die Erde in Sonnenferne, an diesem Tag beträgt die Distanz zu unserem Zentralgestirn 152,7 Millionen km (bei Sonnennähe am 3. Januar waren es 147,1 Millionen km).

Wer im Juli alle hellen Planeten beobachten möchte, sollte zum Monatsbeginn versuchen, den Planeten Saturn am nordwestlichen Abendhimmel nahe der helleren Venus zu erhaschen mit der er gemeinsam im Gesichtsfeld eines Fernglases steht. Auch Venus gibt im Juli ihre Abschiedsvorstellung vom Abendhimmel. Bis etwa Mitte Juli strahlt sie in ihrem hellsten Glanz in der Abenddämmerung über dem westlichen Horizont. In der zweiten Monatshälfte befindet sie sich gemeinsam mit der Sonne am Taghimmel und erst Ende August wird sie wieder als Morgenstern sichtbar. Jupiter steht im Juli im Sternbild Schlangenträger (siehe Sternkarte) und ist nahezu die gesamte Nacht sichtbar. Wegen seiner großen Helligkeit kann er auch von einem Laien nicht mit einem Fixstern verwechselt werden. Mars steht im Juli noch sehr weit von der Erde entfernt und ist noch kein lohnendes Beobachtungsobjekt, wir finden ihn in der zweiten Nachthälfte im Sternbild Widder. Merkur kann ab dem 20. Juli in der Morgendämmerung über dem nordöstlichen Horizont aufgesucht werden.

Der Fixsternhimmel im Juli wird geprägt von den markanten Sternbildern Schwan, Adler, Schlangenträger, Skorpion und Schütze und nicht zuletzt vom hellen Band der Sommermilchstraße - das leider nur noch in Regionen mit geringer Lichtverschmutzung recht eindrucksvoll ist. Die Milchstraße - unsere Galaxie - sieht von außen betrachtet aus wie eine Scheibe mit einer zentralen Verdichtung. Das Zentrum der Milchstraße liegt im Sternbild Schütze. Um dieses Zentrum herum bewegen sich etwa 150 Kugelsternhaufen, von denen die hellsten bereits der französische Astronom Charles Messier (1730-1817) beobachtet und in seinen Katalog aufgenommen hat. In unserer Sternkarte sind diese Objekte mit M2, M10 oder M13, … gekennzeichnet. Kugelsternhaufen sind sehr alte Objekte des Kosmos, manche sind mehr als 10 Milliarden Jahre alt und damit mehr als doppelt so alt wie unser Sonnensystem. Sie enthalten jeweils etwa 100.000 bis zu mehreren Millionen von Sternen.

Der hellste Kugelsternhaufen des nördlichen Himmels ist M13 (siehe Sternkarte und linker Einsatz). In dunklen Nächten lässt er sich sogar mit dem bloßen Auge erkennen, leicht jedoch in einem Fernglas. Weit an Helligkeit und Größe übertroffen wird er von dem Kugelsternhaufen Omega Centauri (rechter Einsatz), dieser ist allerdings von Mitteleuropa aus nicht sichtbar. Um ihn zu sehen, muss man sich südlich des 40ten Breitengrades (etwa die Höhe von Mallorca, Sardinien oder Kalabrien) aufhalten. In den dunklen Gebirgsregionen der Kanaren ist er im Frühsommer sogar als ein recht heller "verwaschener Stern" zu erkennen. Ihre wahre Pracht entfalten Kugelsternhaufen erst in einem Teleskop mit einem Objektivdurchmesser von mehr als 20 cm (Einsatz). Ab dieser Öffnung verwandelt sich ein diffuses Wölkchen in einen Sternhaufen mit unzähligen Sternen - ein Anblick wie feiner Diamantenstaub auf schwarzem Samt.


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