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DIE STERNE IM DEZEMBER 2008
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Die Sterne im Dezember

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© by Winfried Kräling


Exoplaneten erstmals fotografiert

von Winfried Kräling Volkssternwarte Marburg e.V.

Der Dezember ist der Monat mit den kürzesten Tagen und den längsten Nächten. Nur knapp 8 Stunden steht die Sonne über dem Horizont. In der Natur ist die Vegetationsphase vorbei, wir haben Winter. Dieser beginnt in diesem Jahr exakt am 21. Dezember um 13:04 Uhr MEZ, zum Zeitpunkt der Wintersonnenwende.

Gleich zum Monatsbeginn kommt es zu einer sehr interessanten Begegnung am Abendhimmel. Die seit Monaten in der Abenddämmerung sichtbare, aber infolge der Helligkeit des Dämmerungshimmels unscheinbare Venus, trumpft im Dezember voll auf und übertrifft jetzt den Planeten Jupiter an Helligkeit und Höhe. Es ist nun leicht zu sehen, wie sich die zur Zeit hellsten Planeten des Sonnensystems täglich weiter voneinander entfernen.

Am Abend des 1. Dezembers gesellt sich noch die schmale Mondsichel zu dem Planetenduo und bedeckt dabei sogar die helle Venus. Die Bedeckung beginnt im mittleren Deutschland kurz nach 17 Uhr am unbeleuchteten Mondrand und endet am hellen Mondrand gegen 18:30 Uhr, wenn sich beide Himmelskörper nur noch wenig über dem südwestlichen Horizont befinden. Für eine erfolgreiche Beobachtung ist ein Fernglas angeraten. Saturn ist der Planet der zweiten Nachthälfte und wird sich erst im kommenden Jahr eine überragende Stellung am Nachthimmel einnehmen.

In den mondlosen Nächten zum Beginn und Ende des Dezembers lassen sich, sofern keine Wolken die Sicht versperren, auch Fixsterne und so genannte "Deepsky-Objekte", also Gebilde jenseits unseres Sonnensystems gut erkennen. Bereits mit dem bloßen Auge kann man in der Nähe der Kassiopeia – ein Sternbild das auch als "Himmels-W" bekannt ist (siehe Sternkarte) - zwei Nebelfleckchen erspähen. H und Chi sind zwei offene Sternhaufen in unserer eigenen Galaxie.

Auch die große Andromedagalaxie ist bereits mit dem bloßen Auge als matter Lichtfleck zu sehen und zwar so wie es vor etwa 2,5 Millionen Jahre ausgesehen hat. Solange hat es nämlich gedauert, bis die Lichtstrahlen unsere Erde erreichten, obwohl sie sich mit 300.000 Kilometer in der Sekunde ausbreiten. Etwas unterhalb des unverwechselbaren Himmels-W sehen wir ein weitere markante Sternformation, das Pegasusviereck, das ein Teil des Sternbildes Pegasus darstellt.

Einsatz-Dezember

In der Sternkarte ist rechts dieses Viereckes ein schwaches Sternchen mit der Bezeichnung 51 Peg eingezeichnet, das in einer dunklen Nacht gerade noch mit dem bloßen Auge erkannt werden kann. Dieser Stern hat jedoch Geschichte gemacht, war er es doch, bei dem Wissenschaftler im Jahre 1995 erstmals den Nachweis von Planeten außerhalb unseres Sonnensystems erbrachten. Mittlerweile sind mehr als 200 "Exoplaneten" wie die extrasolaren Planeten auch genannt werden bekannt.

Die Existenz dieser Exoplaneten ließ sich bislang nur indirekt nachweisen, beispielsweise aus dem Spektrum des Sternes oder einer geringen Lichtabschwächung des Hauptsternes, wenn einer der Planeten vor ihm vorüber zog. Die Grafik zeigt die Pegasusregion in etwa wie sie in einem Fernglas erscheint. In unmittelbarer Nähe von 51 Peg findet man einen noch schwächeren Stern mit der Bezeichnung HR 8799. Bei diesem Stern konnten Astronomen vom kanadischen Herzberg Institute of Astrophysics kürzlich gleich zwei Planeten mit einem Trick fotografieren.

Einsatz-Dezember

In der Grafik sind zwei (der drei nachgewiesenen) Planeten zu sehen. Dies war nur möglich, indem der Zentralstern mit einer Blende (blaues leeres Zentrum) abgedeckt wurde, da dieser die lichtschwachen Planeten sonst um das Zigtausendfache überstrahlt hätte.

Anzumerken bleibt, dass inzwischen auch bei dem hellen Stern Fomalhaut (auf der Sternkarte unten rechts) durch das Weltraumteleskop Hubble ein Planet fotografisch nachgewiesen wurde. Obwohl Exoplaneten mit Amateurmittel nicht zu sehen sind, dürfte es reizvoll sein, sich die Sonnen, um die diese kreisen, mit dem bloßen Auge oder im Fernglas anzuschauen.

Einsatz-Dezember

Bild: NASA/ESA und Paul Kalas, University of California/Berkeley - Dieses Bild des Weltraumteleskops Hubble zeigt das 25 Lichtjahre entfernte Sonnensystem des Sterns Fomalhaut mit seiner ausgedehnten Staubscheibe. Innerhalb dieser Staubscheibe hat Hubble einen Planeten aufgespürt (siehe vergrößerter Bildausschnitt), der etwa die dreifache Masse des Planeten Jupiter besitzt.


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