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DIE STERNE IM MAI 2016
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Sternschnuppen des Monats: Die Mai-AquiridenMax. am 05. Mai - 60 Schnuppen/Stunde, Ausstrahlregion: Wassermann
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Die Sterne im Mai

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© by Winfried Kräling


Mars und Saturn - Die Stars am Nachthimmel

Reiner Boulnois

Volkssternwarte Marburg e.V.

Am 14. Mai überschreitet die Sonne die Grenze zum Sternbild Stier und erreicht dabei im Wonnemonat Mai immer nördlichere Positionen. Die Tageslänge nimmt im Monatsverlauf um fast eineinhalb Stunden auf 16 Stunden zu, was naturgemäß die Beobachtungsdauer nach bzw. vor den Dämmerungsphasen erheblich einschränkt. Am Monatsende beginnt dann in unseren Breiten wieder einmal die Zeit der "Weißen Nächte", in der unser Nachthimmel auch um Mitternacht in Richtung Norden nicht mehr vollständig dunkel wird.

Ein herausragendes, seltenes Ereignis lässt sich am Montag, den 9. Mai im Verlauf des Nachmittags verfolgen. Dann kommt es zu einer nicht mit bloßem Auge sichtbaren "Minisonnenfinsternis" durch den sonnennächsten Planeten Merkur, der innerhalb von etwa siebeneinhalb Stunden vor der Sonnenscheibe vorbeiläuft. Solch ein besonderes Ereignis kann von der Erde aus im 21. Jahrhundert nur 14 mal beobachtet werden. Daher dürften bei klarem Wetter an diesem Tag zahlreiche Sternwarten für interessierte Besucher geöffnet sein. Aber auch im Internet bieten diverse Webseiten die Möglichkeit, das Schauspiel zu verfolgen.

Der Mond durchläuft am Monatsanfang zunächst als abnehmende Sichel am Morgenhimmel den aufsteigenden Teil seiner Bahn und taucht zwei Tage nach Neumond wieder am Abendhimmel auf, dort allerdings als zunehmende Sichel mit auffälligem Erdlicht. Man findet ihn nördlich von Aldebaran, dem hellsten Stern im Sternbild Stier, der in der Antike als das Stierauge betrachtet wurde. Am Pfingstsonntag geht der zunehmende Mond südlich am hellen Planeten Jupiter vorbei. Der Vollmond ist am 21. Mai nördlich von Mars und Antares, dem roten Überriesenstern im Sternbild Skorpion, und westlich vom Planeten Saturn aufzufinden. Mit den gerade noch erkennbaren "Scheren" des Skorpions ergibt sich eine beeindruckende Anhäufung lichtstarker Himmelsobjekte in dieser Region und es lassen sich die relativ rasche Mondbewegung vor den beiden Planeten und den Fixsternen erkennen.

Venus bleibt den ganzen Monat in Sonnennähe unsichtbar. Mars dagegen ist den ganzen Monat über optimal sichtbar, da er am 22. Mai von der schneller laufenden Erde überholt wird. Wie man der Zusatzgrafik entnehmen kann, tritt solch eine Oppositionsstellung nur alle zwei Jahre und zwei Monate auf. Da der Marsumlauf um die Sonne erheblich von einer Kreisbahn abweicht, sind die Bedingungen für Detailbeobachtungen bei jeder Opposition unterschiedlich, da diese stark vom Abstand zwischen Erde und Mars abhängen. Die diesjährige und die folgenden Marsoppositionen gehören zu den günstigeren, leiden wegen der sehr horizontnahen Marsbahn jedoch unter den dort stärkeren Luftturbulenzen der Erdatmosphäre. Diese können die Qualität der Beobachtungen stark beeinträchtigen.

Erdbahn und Marsbahn

Erdbahn und Marsbahn

Der Riesenplanet Jupiter steht abends nach Sonnenuntergang schon hoch in Richtung Süden und bietet daher ausreichend Möglichkeiten, die Konstellationen seiner vier hellen Monde zu verfolgen sowie die dunklen Bänder und die hellen Zonen und den Großen Roten Fleck, einen riesigen Wirbelsturm, in seiner Atmosphäre zu beobachten. Die Sichtbarkeitsbedingungen für den Ringplaneten Saturn sind dagegen im ganzen Monat kurz vor seiner Oppositionsstellung recht gut. Wegen seiner Oppositionsstellung zur Sonne am 3. Juni steht er praktisch die gesamte Nacht als ein weiteres interessantes Beobachtungsobjekt nahe dem prominenteren Mars über dem Horizont. Der Öffnungswinkel des wunderbaren Ringsystems hat mit mehr als 26° seine maximale Größe erreicht. Während der Opposition beleuchtet die Sonne die kleinen Körper, welche die Ringe bilden, direkt ohne gegenseitige Beschattung, wodurch deren Helligkeit erhöht ist und das gesamte System für das bloße Auge heller als normal erscheint.

Gegenüber den Vormonaten hat der Fixsternhimmel seinen Charakter nach der Dämmerung völlig verändert. Die Wintersternbilder mit ihren zahlreichen hellen Sternen sind nun bis auf die in Richtung Nordwesten horizontnah stehenden Sternbilder Zwillinge, Fuhrmann und Kleiner Hund verschwunden. Dafür dominieren die Frühlingssternbilder in bester Beobachtungsposition den Südhimmel. Damit werden in mondlosen, klaren Nächten Galaxien und Kugelsternhaufen in den Sternbildern Löwe, Jungfrau, Haar der Berenike und Großer Bär zu bevorzugten Beobachtungsobjekten für die Amateurastronomen. Das Frühlingsdreieck aus den hellen Sternen Regulus, Arktur und Spika steht jetzt in bester Beobachtungsposition. In Richtung Osten sind auch schon die wichtigsten Sommersternbilder nachgerückt.


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