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DIE STERNE IM OKTOBER 2017
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Sternschnuppen des Monats: "Draconiden" Maximum vom 06.-10.10., Spitze: 08.10., Ausstrahlregion: Sternbild Drache
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Die Sterne im Oktober

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© by Winfried Kräling


Ferner Gasplanet mit bloßem Auge sichtbar

Reiner Boulnois

Volkssternwarte Marburg e.V.

Vor 60 Jahren begann das Raumfahrtzeitalter mit dem Start des einfachen "Sputnik 1". Seither sind alle im Folgenden erwähnten Himmelskörper im Sonnensystem durch Raumsonden erkundet worden. Im ersten vollständigen Herbstmonat verkürzt sich die maximale Sonnenscheindauer auf 9,5 Stunden. Am Sonntag, den 29.Oktober, hat der Tag wieder einmal 25 Stunden, da um 3 Uhr die Uhren auf 2 Uhr zurückgestellt werden und die "verlorene" Stunde vom März "zurückgewonnen" wird. Es gilt dann wieder die "normale" MEZ.

Am 9. Oktober ist der abnehmende Mond östlich von Aldebaran, dem rötlichen Hauptstern im Sternbild Stier zu finden. Am Morgen des 17. Oktober zieht die Mondsichel nördlich am Planeten Mars vorbei und am nächsten Morgen zeigt sich dann gegen 7 Uhr die extrem schmale, abnehmende Mondsichel bei Venus. Nach der ersten Sichtbarkeit der schmalen, jetzt aber zunehmenden Mondsichel am Abend des 21. Oktober, findet man den zunehmenden Mond dann drei Tage später nordöstlich von Saturn.

Merkur und Jupiter bleiben im Monatsverlauf unsichtbar. Der sonnenächste Planet überholt dabei am 11. Oktober den jetzt wieder am Morgenhimmel in der Dämmerung auftauchenden Riesenplaneten, was am besten mit einem Fernglas zu beobachten ist. Venus ist weiterhin auffälliger Morgenstern, dessen Sichtbarkeitsdauer vor Sonnenaufgang über dem Osthorizont allerdings merklich kürzer wird. Am 5. und 6.Oktober zieht unser strahlender innerer Nachbarplanet am erheblich lichtschwächeren äußeren Nachbarplaneten Mars vorbei. Im Gegensatz zur sich der Sonne nähernden Venus verlängert sich die Sichtbarkeitsdauer des roten Planet Mars in diesem Monat am Morgenhimmel erheblich. Der Ringplanet Saturn ist nur noch kurze Zeit nach der Dämmerung am Abendhimmel zu erspähen und lässt dann noch einen Blick auf sein wunderbares Ringsystem zu. Er beendet im nächsten Monat seine seit Jahresanfang bestehende Beobachtungsperiode.

Der Gasplanet Uranus am Sternenhimmel

Aufsuchkarte Uranus


In diesem Monat soll auf den "grenzwertigen" Uranus eingegangen werden. Denn dieser Gasplanet kann unter besten Sichtbarkeitsbedingungen im Sternbild Fische erspäht werden, da er am 19. Oktober in Erdnähe steht. Das bedeutet allerdings, dass er immer noch über 2,85 Milliarden km von uns entfernt ist. Mit Hilfe der Zusatzgrafik wird man ihn mit einem Fernglas auf jeden Fall auffinden und seine langsame Bewegung vor den Hintergrundsternen verfolgen können. In stärkeren Teleskopen kann Uranus als winzige grünliche Scheibe ohne Struktur erblickt werden. Dieser ferne Planet wird von mehr als zwei Dutzend Monden umrundet, die nach Gestalten aus Werken von Shakespeare und Pope benannt wurden. Die größten sind Titania und Oberon, benannt nach dem Ehepaar im "Sommernachtstraum" von Shakespeare. Beide können mit sehr leistungsstarken Teleskopen, die auch den Zwergplaneten Pluto zeigen, beobachtet werden.

Uranus besitzt, wie die anderen Gasplaneten auch, eine Vielzahl von Ringen, die aber erheblich schwächer erscheinen als die Saturnringe. Eine Besonderheit zeigt die Stellung seiner Rotationsachse, die praktisch in der Ebene seiner Bahnbewegung um die Sonne liegt. Das hat unter anderem zur Folge, dass die Pole während eines Umlaufs jeweils über 40 Jahre von der Sonne bestrahlt werden. Diese große Neigung der Achse ist wohl in der Frühphase seiner Entstehung durch mehrere (Beinahe-)Kollisionen mit größeren Objekten hervorgerufen worden.

Der abgebildete Sternhimmel zeigt die typischen Herbststernbilder in ihrer Höchststellung in Richtung Süden. So ist über dem Südhorizont auch der nur selten sichtbare helle Stern Fomalhaut zu sehen. Im Südwesten dominieren noch die Sommersternbilder mit dem Sommerdreieck innerhalb des Milchstraßenbandes. Auf den Andromedanebel M 31, unsere große Nachbargalaxie sowie den Doppelsternhaufen h und chi im Sternbild Perseus sei hier nur der Vollständigkeit halber hingewiesen. Als Vorzeichen des Wintersternhimmels taucht das "Siebengestirn", der offene Sternhaufen der Plejaden, am Osthimmel auf. Als ein interessantes, leicht mit bloßem Auge beobachtbares Phänomen sei hier auch der in seiner Helligkeit veränderliche Stern Algol erwähnt.


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