Die totale Mondfinsternis vom 03. zum 04.03.07 - © by Stefan Seip, Stuttgart - www.astromeeting.de
Bilddaten: Pannone (Trentin), Italien, 3.3.2007, 23:15 UT, Canon EOS DSLR, ISO 800, 600mm Brennweite, F/5.6.
Mond: t=2 Sek., Sterne: t=60 Sek. Während der Belichtungszeit wurde die Kamera der Himmelsdrehung nachgeführt
Dieses stimmungsvolle Foto zeigt den kupferroten Mond während der totalen Phase der Mondfinsternis vom 3. zum 4. März 2007, aufgenommen am Himmel über dem Trentin in Norditalien. Während der Mond komplett in den Erdschatten eingetaucht ist, hat man die seltene Gelegenheit, den Vollmond im Umfeld der Sterne zu sehen. Ohne Finsternis überstrahlt er die Sterne. Bei der Finsternis vom 3./4. März 2007 gelang das sehr gut, denn der Mond wurde stark verdunkelt. Wie dunkel der Mond während der Totalität wird, hängt davon ab, wie tief er in den Kernschatten der Erde eintaucht und welchen Zustand die Erdatmosphäre zu diesem Zeitpunkt hat, denn sie lenkt noch ein paar (rötliche) Sonnenstrahlen auf den Erdtrabanten
Seit Menschengedenken zieht ein solches Naturphänomen die Beobachter in seinen Bann. Unsere Vorfahren glaubten sogar, dass ein kosmischer Drache unseren Mond verschlingen wolle und versuchten mit viel Geräusch und Radau das Ungeheuer zu vertreiben (was ihnen auch jedes mal gelang). Noch heute nennen Astronomen die Regionen an denen sich Finsternisse ereignen können die "Drachenpunkte".
Zu einer Mondfinsternis müssen nämlich zwei Bedingungen erfüllt sein: zum ersten muss sich der Mond exakt gegenüber der Sonne befinden - was eigentlich bei jedem Vollmond der Fall ist – und zum anderen muss er sich nahe der "Drachenpunkte" befinden. Infolge seiner Bahnneigung bewegt sich unser Begleiter zur Vollmondzeit zumeist ober- oder unterhalb des Kernschattens und es kommt zu keiner Finsternis. Nur wenn sich der Vollmond an den Schnittpunkten – also den Drachenpunkten – seiner Bahn befindet, ereignet sich eine Finsternis.
Bei der aktuellen Finsternis stand der Mond recht nahe an den Bahnschnittpunkten und konnte somit sehr tief in den Kernschatten der Erde eindringen. Ein astronomischer Laie wird vielleicht erwarten, dass der Mond während einer Finsternis völlig unsichtbar ist. Dies ist jedoch nicht der Fall, da immer etwas Sonnenlicht in der Erdatmosphäre (wie bei einer Linse) gebrochen und umgelenkt wird und somit den Mond erreichen kann. Weil langwelliges rotes Licht stärker als das kurzwellige blaue Licht abgelenkt wird, erscheint der Mond in einem mehr oder weniger hellen rötlichen Licht [siehe Foto], was auch den Reiz der Beobachtung ausmacht.
Wie dunkel oder wie hell – die Palette reicht von einer sehr dunklen Finsternis, wobei die Mondscheibe grau schwarz erscheint und in der Mitte der Finsternis kaum zu sehen ist, bis zu einer kupferrot, hellen Finsternis, wobei der Mond oft mit einem bläulichen Saum erscheint – hängt vom Verschmutzungszustand unserer Atmosphäre ab. Nach starken Vulkanausbrüchen und wenn die Luft infolge unserer Zivilisation stark mit Staub- und Rußpartikeln angereichert ist, kommt es zu dunklen Finsternissen.
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