Geheimnisvolles Leuchten in der Tiefe der Nacht
Leuchtende Nachtwolken am 24.06.2005 über Braunschweig
© Bild: 2005 by Thorsten Schipmann, Braunschweig - © Video: 2005 by Sven Lüke
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Die hellen Nächte um die Sommersonnenwende herum werden gern auch als "weiße Nächte" bezeichnet, weil die Sonne in dieser Zeit nur noch wenig unter den Horizont sinkt, so dass es im nördlichen Mitteleuropa nicht mehr vollständig dunkel wird, - bei klarem Wetter bleibt auch tief in der Nacht ein schwacher Dämmerungsschimmer am Nordhorizont sichtbar, bis es in der Frühe wieder heller wird. - Diese Zeit der "weißen Nächte" beschert aufmerksamen Beobachtern aber auch noch ein anderes Juwel des sommerlichen Nachthimmels: "Leuchtende Nachtwolken"! Der silbrige Glanz dieser im englischen Sprachraum "Noctilucent Clouds" oder kurz NLC genannten Leuchterscheinung verleiht lauen Sommernächten einen ganz besonderen Zauber.
NLC sind feinste Schleier aus Eiskristallen, die sich in einer Höhe von rund 80 Kilometern und nur bei Temperaturen unter -130° C bilden. Sie malen bisweilen bizarre, meist aber wellenartige Muster in den Sternenhimmel und driften mit der vorherrschenden Höhenströmung in der Regel langsam von Ost nach West. Während tiefere Wolken längst im Dunkel der Nacht verschwunden sind, werden NLC's aufgrund ihrer großen Höhe noch von Sonnenstrahlen beleuchtet, so dass sie als filigrane Lichtgebilde unter dem Sternenhimmel erscheinen. NLC's bilden sich nur in den Monaten Juni bis August, weil die Mesopause der Nordhemisphäre nur dann kalt genug für die komplizierten Prozesse ist, die zur Entstehung dieser seltenen Höhenwolken führen.
Leuchtende Nachtwolken am 03.07.2004 über Brandenburg
© 2004 by Matthias Juchert, Kloster-Lehnin
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