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DIE STERNE IM NOVEMBER 2012
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Sternschnuppen des Monats: "Leoniden" 2 Maxima: 17. und 20.11., Rate: diesmal nur 10 bis 20 Meteore/Stunde, Region: Löwe
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Die Sterne im November
. Karte gültig für:
01. Nov 21:00 Uhr MEZ
15. Nov 20:00 Uhr MEZ
30. Nov 19:00 Uhr MEZ
. Mondphasen Letztes Viertel:
Neumond:
Erstes Viertel:
Vollmond:
07. Nov 2012
13. Nov 2012
20. Nov 2012
28. Nov 2012

für andere Himmelsansichten bitte hier oder in die Sternkarte klicken
© by Eckhard Kohn


Jupiter bleibt Blickfang am Abendhimmel

Reiner Boulnois

Mit dem typischen Herbstmonat November beginnt endgültig die Zeit der langen Beobachtungsnächte – wenn das Wetter es zulässt. Die recht häufige Nebelneigung erklärt sich aus der Tatsache, dass es bei Hochdruckwetterlagen in den Tälern oft zu dauerhaftem Nebel kommt. In höher gelegenen Gebieten kann es dagegen tagsüber sonnig sein und nachts herrschen dann hervorragende Beobachtungsbedingungen. Im Monatsverlauf verkürzt sich die Tageslänge um eineinhalb Stunden mit deutlicherer Verspätung des Sonnenaufgangs. Dagegen verfrüht sich der Sonnenuntergang nur relativ wenig. Die Sonne durchläuft bis zum 23. November die Sternbilder Waage und Skorpion und wechselt am 29. in den nicht zu den klassischen Tierkreissternbildern zählenden Schlangenträger. Der astronomische Höhepunkt in diesem Monat ist eine – in Europa leider nicht sichtbare – totale Sonnenfinsternis! Über dem Pazifischen Ozean verdeckt der Neumond unser Tagesgestirn für mehr als vier Minuten und lässt dabei die sonst überstrahlte Korona einer aktiven Sonne mit Protuberanzen sichtbar werden.

Einsatz-November

Wie die Sonne momentan im Licht der H-Alpha-Linie erscheint, kann man schön auf diesem Foto eines Mitglieds der Volkssternwarte Marburg entnehmen.

Der fast volle Mond steht am Monatsanfang im nördlichen Bereich seiner Monatsbahn im Sternbild Stier. Mit mehr als 406.000 km Abstand ist er besonders erdfern. In der folgenden Nacht geht er drei scheinbare Monddurchmesser südlich am trotz des hellen Mondlichts auffälligen Jupiter vorbei. Seine Bewegung kann bis zur Dämmerung am nächsten Morgen verfolgt werden. Der nun abnehmende Erdtrabant erreicht am 7. November das letzte Viertel im Krebs und läuft in den Folgetagen als schmaler werdende Sichel durch Löwe und Jungfrau. Am 12. November ist er als extrem schmale Sichel 41 Stunden vor Neumond horizontnah unter der hell leuchtenden Venus und Spika, dem Hauptstern im Sternbild Jungfrau, zu finden. Dabei kann, wie auch schon an den Tagen zuvor, die nicht von der Sonne beleuchtete Mondoberfläche im Erdlicht gesehen werden. Mit einem Fernglas kann zudem links der Mondsichel dicht am Horizont der Planet Saturn erspäht werden.

Nach Neumond am 13. November, an dem dieser die Sonne verfinstert, kann der dann zunehmende Mond im südlichen Teil des Schlangenträgers schon wieder in der Abenddämmerung aufgefunden werden. Einen Tag danach läuft er nördlich am Planeten Mars vorbei und erreicht sein erstes Viertel am 20. November im Sternbild Wassermann. Am 24. ist kurz nach Mitternacht mit einem Fernglas wieder einmal der sogenannte "Goldene Henkel" in der nicht beleuchteten Mondoberfläche zu sehen. Zum Vollmondtermin am 28. November kommt es zu einem weiteren Finsternisereignis, wieder nur im Raum des Pazifischen Ozeans zu beobachten. Es handelt sich dabei diesmal um eine Halbschattenfinsternis des Mondes, die für das bloße Auge bestenfalls als eine leichte Graufärbung der dem Kernschatten der Erde zugeneigten Mondseite erkennbar wird. In der folgenden Nacht zieht der wieder erdferne Vollmond ein weiteres Mal südlich an Jupiter vorbei.

Ende November sind alle fünf hellen Planeten für das bloße Auge sichtbar. Denn ab 26. November beginnt eine gute Periode der Morgensichtbarkeit des Planeten Merkur tief am Südosthorizont. Bis Monatsende erhöht sich die Sichtbarkeitsdauer nach 6 Uhr auf fast eine Stunde, bevor die Morgendämmerung den Planeten verblassen lässt. Venus strahlt weiterhin unübersehbar am Morgenhimmel, ihre Sichtbarkeitsdauer nimmt allerdings auf zweieinhalb Stunden ab. Sie durchläuft das Sternbild Jungfrau und zieht am 17. nördlich an dessen Hauptstern Spika vorbei. Am 27. trennt sie nur ein Vollmonddurchmesser vom Planeten Saturn am Südosthorizont. Mars sinkt weiterhin wie seit dem Monat August eineinhalb Stunden nach Sonnenuntergang unter den Südwesthorizont, nachdem er mehr als eine halbe Stunde sichtbar war. Am 17. November geht er zwei Vollmonddurchmesser südlich am Winterpunkt vorbei, dort wo die Sonne am 21. Dezember zur Wintersonnenwende stehen wird.

Jupiter bleibt bis Ende des Jahres der Superstar am Nachthimmel, bis ihm die hellere Venus diesen Platz als Blickfang streitig macht. Er erreicht nach Mitternacht seine Höchststellung im Süden und kann daher hervorragend beobachtet werden. Jedes Fernglas oder Teleskop bietet reizvolle Anblicke der Mondstellungen und Oberflächenmerkmale wie helle Zonen und dunkle Bänder parallel zum Jupiteräquator. In der seit Jahrzehnten eindeutigen Struktur dieser Merkmale auf der Nordhalbkugel des Gasplaneten sind in den letzten Monaten unerwartet entscheidende Veränderungen eingetreten, deren Ursachen nicht bekannt sind. So ist zum Beispiel das früher dunkelste und stabilste Band auf dem Planeten fast verschwunden, während die sonst veränderlichen Strukturen auf der Südhalbkugel überraschend stabil erscheinen.

Saturn kann ab Monatsmitte zunächst nur schwer in der Dämmerung, am Monatsende jedoch ab 5 Uhr leicht in Richtung Osten erspäht werden. Sein beeindruckendes Ringsystem kann aber erst in den nächsten Monaten wieder angemessen bewundert werden. Die Milchstraße ist vom 4. bis 15. November ab 18.30 Uhr gut sichtbar und zieht sich vom Sternbild Adler über dem Westhorizont zur Cassiopeia (dem Himmels-W oder je nach Blickrichtung auch –M) im Zenit bis zum Osthorizont im Fuhrmann.

Einsatz2-November

Der Andromedanebel, Nachbargalaxie unserer Milchstraße. Bildquelle: Stefan Seip, Stuttgart - www.astromeeting.de

Optimal zu beobachten ist bis zum Jahresende der Andromedanebel M 31, die Schwestergalaxie unserer Milchstraße in mehr als 2,5 Millionen Lichtjahren Entfernung, die schon relativ leicht mit bloßem Auge erkannt werden kann. Unter einem wirklich dunklen Landhimmel bietet M 31 mit ihren nahen Begleitern M 101 und M 32 einen beeindruckenden Anblick im Feldstecher, am besten auf einem Stativ. In größeren Teleskopen lassen sich dann im Gesichtsfeld Teile der Spiralarme und dunkle Staubbänder neben der hellen Zentralregion unserer großen Nachbargalaxie erblicken.


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