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DIE STERNE IM JULI 2024
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Die Sterne im Juli 2024

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Entdeckung von Wassereis auf dem größten Marsvulkan

Reiner Boulnois

Volkssternwarte Marburg e.V.

Der Juli ist der erste vollständige Monat des Hochsommers, in dessen Verlauf sich die Sonne kurz nach der Sommersonnenwende noch immer in den nördlichsten Bereichen ihrer Jahresbahn befindet. Am 20. Juli wechselt sie aus dem Tierkreissternbild Zwillinge in das nachfolgende Tierkreissternbild Krebs. Danach ist bei uns die Zeit der hellen Nächte vorbei, denn es wird nach Mitternacht in Richtung Norden für zunehmend längere Zeiten wieder absolut dunkel werden. Außerdem lässt sich im Monatsverlauf eine Verkürzung der Tageslänge um mehr als eine Dreiviertelstunde feststellen.

Wenn sich die Erde am 5. Juli auf ihrer leicht elliptischen Jahresbahn im weitesten Abstand von der Sonne, im sogenannten Aphel befindet, trennen die beiden Himmelskörper dann mehr als 152 Millionen Kilometer, das sind fast 5 Millionen Kilometer mehr als Anfang Januar. Dass auf der nördlichen Hemisphäre der Erde trotzdem Hochsommer herrscht, ist dem großen Einstrahlungswinkel der Sonnenstrahlung (UV, VIS, IR) geschuldet. Das Licht benötigt jetzt fast achteinhalb Minuten von der Sonnenoberfläche bis zur Erde. Sonnenflecken, Protuberanzen und andere Erscheinungen im 25. Aktivitätszyklus sind um das zurzeit erwartete Sonnenfleckenmaximum sehr zahlreich und auffällig, wie das Auftreten von Polarlichtern auch bei uns zeigt.

In den ersten Monatstagen passiert die abnehmende Mondsichel die Planeten Mars und den auffälligeren Jupiter über dem morgendlichen nordöstlichen Horizont. Das wiederholt sich nach einem Mondumlauf am Monatsende unter sehr ähnlichen Bedingungen. Zwischenzeitlich bietet uns unser Erdtrabant um den 21. Juli zwei kurze Vollmondnächte und am 24. Juli um Mitternacht einen nahen Vorübergang am Ringplaneten Saturn.

Der sonnennahe Merkur und unser innerer Nachbarplanet Venus bleiben im Juli bei uns für das bloße Auge unsichtbar. Vielleicht kann der selten sichtbare Merkur horizontnah am Abendhimmel des 7. Juli gegen 22 Uhr in 2 Grad Abstand unterhalb der Mondsichel im Fernglas erspäht werden. Am Morgenhimmel baut sich eine Kette der äußeren Planeten auf, wobei der schnellere Mars jetzt auf Jupiter zuläuft und seine Sichtbarkeit am Morgenhimmel ausbaut. Dabei durchstreift er das "Goldene Tor der Ekliptik" im Sternbild Stier und überholt am 15. Juli nördlich den nur im Fernglas oder Teleskop sichtbaren siebten Planeten Uranus, der dabei in einem Monddurchmesser Abstand an seiner grünlichen Färbung erkannt werden kann. Der äußere Nachbarplanet Mars nähert sich allmählich unserer Erde bis Anfang nächsten Jahres, was sich in einer langsam ansteigenden Helligkeit zeigt.

Der Rote Planet machte kürzlich wegen einer spannenden wissenschaftlichen Entdeckung von sich reden:

Marsvulkan Olympus Mons

Die Zusatzgrafik zeigt den Mars-Vulkan Olympus Mons, den höchsten aller Vulkane im Sonnensystem, der etwa die dreifache Höhe des irdischen Mount Everest im Himalaya erreicht. Der recht stark strukturierte, kesselartige Gipfelkrater ist an manchen Stellen fast 3 Kilometer tief. Er ragt hoch in die Troposphäre des Mars, in der wie auf der Erde das Wettergeschehen abläuft. Marsatmosphärensonden haben nun erstmals eine dünne Schicht von Wassereis in Form von Reif im Krater nachgewiesen, die sich in der Marsnacht ausbildet und während des Marsvormittags verschwindet.

Das Besondere daran: Die Marsatmosphäre ist weniger dicht als die irdische, kann daher nur wenig Wasserdampf aufnehmen, um die Eisschicht ohne den Zwischenschritt flüssigen Wassers zu bewerkstelligen. Der Reif sublimiert wegen des niedrigen Drucks und der niedrigen Temperaturen auch direkt zurück in die Gasphase. Auf der Erde haben wir am Kilimandscharo eine vergleichbare Ausgangssituation, aber festes Gletschereis, das langsam abschmilzt.

Mond und Planeten

Beim Riesenplaneten Jupiter lassen sich vor dem Einsetzen der Morgendämmerung in dessen Atmosphäre im Fernrohr Details in den dunklen Bändern und hellen Zonen beobachten sowie die unterschiedlichen Konstellationen seiner vier hellen Monde auch schon mit Ferngläsern verfolgen. Der Ringplanet Saturn steht kurz vor seiner Oppositionsstellung zur Sonne, damit in Erdnähe und ein wunderschönes Beobachtungsobjekt. Im Teleskop kann man bei guter Horizontsicht das eindrucksvolle, allerdings nur noch gering geöffnete Ringsystem mit der unauffälligen Cassinischen Teilung bewundern. Dieses wird im Jahresverlauf zu einer immer engeren Ellipse. Auch lässt sich der Umlauf des hellsten Saturnmonds Titan um seinen Planeten beobachten.

Während am Osthimmel die ersten Herbststernbilder mit dem Pegasusviereck aufziehen, steht das Sommerdreieck mit Wega, Atair und Deneb in bester Beobachtungsposition in Richtung Süden. Von den blau erscheinenden Sternen ist Atair knapp 17 und Wega 25 Lichtjahre von uns entfernt. Dagegen ist der scheinbar lichtschwächere Deneb, ein blauer Überriesenstern mit etwa 2.000 Lichtjahren Abstand, absolut 10.000-fach heller. Diese Sterne sind in das bei ausreichender Dunkelheit auffällige Band der Sommermilchstraße, das sich vom Zenit bis zum Südhorizont erstreckt, eingebettet. Darin sind auch fantastische Beobachtungsobjekte fürs bloße Auge oder kleinere optische Geräte zu finden, die man als galaktische Nebel bezeichnet.

Schon mit bloßem Auge sind in einer klaren Nacht ohne nennenswerte Lichtverschmutzung helle Sternwolken mit eingestreuten Dunkelwolken, die mit ihrem Staubanteil das Licht der weiter entfernten Sterne absorbieren, gut zu erkennen. Sie befinden sich in Abständen bis zu 10.000 Lichtjahren und bilden das Material für die Bildung neuer Sterne bei. Es handelt sich dabei nicht um ursprüngliche Gaswolken aus Wasserstoff und Helium, sondern um mit schwereren Elementen und gebildetem Staub angereichertes Material. Bei klarer Horizontsicht lassen sich die beiden Tierkreissternbilder Skorpion mit dem hellen roten Überriesenstern Antares und den auffälligen "Scheren" sowie der Schütze mit dem Zentrum des Milchstraßensystems erkennen. In der Himmelsregion darüber dehnt sich das "13. Tierkreissternbild" Schlangenträger und das zweigeteilte Sternbild Schlange mit Kopf- und Schwanzteil aus.


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