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DIE STERNE IM AUGUST 2024
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Sternschnuppen des Monats: Die "Perseiden" Max vom 10.08.-14.08., Spitze: 12./13.08., Ausstrahlregion: Sternbild Perseus
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Die Sterne im August 2024

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Sternschnuppen und reizvolle Planetenkonstellation

Reiner Boulnois

Volkssternwarte Marburg e.V.

Die Sonne bewegt sich in diesem Monat auf ihrer Jahresbahn aus dem Sternbild Krebs in den Löwen, was im Monatsverlauf eine Verkürzung der Tageslänge von knapp zwei Stunden bewirkt. Die Tage vom letzten Julidrittel bis zum letzten Augustdrittel werden oft als "Hundstage" bezeichnet, benannt nach dem hellsten Fixstern Sirius im Sternbild Großer Hund, dem sogenannten "Hundsstern", der in dieser Zeit mit der Sonne über den Taghimmel zieht und nach vier Monaten am Monatsende am Morgenhimmel auftaucht.

Am Abend des 5. August um 20 Uhr ist die zunehmende Mondsichel mit dem schwachen Erdlicht auf der nicht vom Sonnenlicht bestrahlten Mondoberfläche nordöstlich von der Venus in der noch hellen Dämmerung aufzufinden. Der noch fast volle Mond wandert in der Nacht vom 20. auf den 21. August auf den auffälligen Ringplaneten Saturn zu. Diese Annäherung kann ab etwa 22 Uhr mit einer anschließenden Bedeckung, einem seltenen Ereignis, nach 4 Uhr bis zum Sonnenaufgang, wo der Saturn auf der dunklen Mondseite wieder auftaucht, nachvollzogen werden.

Mond und Planeten

In diesem Monat sind nur vier der hellen Planeten im Monatsverlauf für das bloße Auge sichtbar, denn Merkur wird in Sonnennähe von dieser überstrahlt. Dagegen taucht der Planet Venus nach über vier Monaten in Sonnennähe allmählich wieder in der hellen Abenddämmerung über dem Westhorizont als ein zunächst wenig auffälliges Objekt auf. Sie zieht am 4. August nördlich an Regulus, dem Löwenhauptstern, vorbei. Venus bewegt sich um die Monatsmitte in dem Bereich, in dem die Sonne einen Monat später zum Herbstbeginn stehen wird.

Unser äußerer Nachbarplanet Mars ist dagegen ein Objekt am Morgenhimmel und veranstaltet im Monatsverlauf einen interessanten Wettlauf mit dem majestätischen, erheblich helleren Riesenplaneten Jupiter, der sich aufgrund seiner größeren Entfernung langsamer bewegt. Wenn der rote Planet am 4. August nördlich am roten Riesenstern Aldebaran, dem Hauptstern im Sternbild Stier vorbeizieht, lässt sich am ständig veränderten Dreieck dieser drei sehr unterschiedlichen Himmelsobjekte die Bewegung von Mars nachvollziehen. Mars ist aufgrund seiner noch großen Entfernung von der Erde kein attraktives Beobachtungsobjekt für Teleskope.

Bei Jupiter dagegen können die wechselnden Stellungen seiner vier hellen Monde schon mit einem Fernglas und Details in der Atmosphäre in Teleskopen beobachtet werden. Der über dem Südhorizont vorausgehende Ringplanet Saturn zieht die Blicke während der ganzen Nacht auf sich, denn er steht in diesem Monat kurz vor seiner Opposition zur Sonne und daher in guter Beobachtungsposition. Für Saturn sind natürlich das beeindruckende, momentan nur wenig geöffnete Ringsystem sowie seine helleren Monde lohnenswerte Beobachtungsobjekte im Teleskop.

Jetzt beginnt eine gute Zeit, um die Milchstraße und die in ihr positionierten Sternbilder und Beobachtungsobjekte bei ausreichender Dunkelheit vom Zenit bis zum Südhorizont zu betrachten. Das sogenannte Sommerdreieck und das dicht über dem Südhorizont aufzufindende Sternbild Schütze, in dessen Richtung sich das Zentrum der Milchstraße in etwa 26.000 Lichtjahren Entfernung befindet, sind auffällige Regionen. Mit einem Fernglas oder kleinem Fernrohr lassen sich diese Bereiche mit den hellen Stern- und Gaswolken, den viel Staub enthaltenden Dunkelwolken und den unterschiedlich gefärbten hellen Sternen in den Nächten ohne störendes Mondlicht bestaunen.

Perseiden

Hoffentlich können in klaren lauen Beobachtungsnächten in diesem letzten vollständigen Sommermonat viele Menschen wieder einmal den auffälligsten "Sternschnuppenstrom" des Jahres genießen. Das Maximum dieses breit gefächerten Meteorstroms (von Mitte Juli bis Mitte August) ist für die zweite Tageshälfte des 12. August vorausberechnet. Dabei sind in diesem Jahr in den Nächten vom 9. bis zum 14. August vom Ende der Abenddämmerung bis zum Beginn der Morgendämmerung die Beobachtungen kurz vor dem zunehmenden Halbmond nicht allzu sehr gestört. Denn die zunehmende Mondsichel verschwindet schon kurz nach dem Dunkelwerden unter dem Westhorizont. So können Naturfreunde diese Gelegenheit, den in der Zusatzgrafik vorgestellten astronomischen Höhepunkt in vollen Zügen genießen.

Das Erscheinungsbild dieses seit über zwei Jahrtausenden nachgewiesenen Phänomens ist mit der Himmelsregion dargestellt. Allerdings sollte es klar sein, dass niemand gleichzeitig das gesamte Firmament überschauen kann und deshalb selten, wie dargestellt, so viele Leuchtspuren in kurzer Zeit wahrgenommen werden können. Die beeindruckend zahlreichen Meteor-Erscheinungen, sowohl die seltenen sehr hellen Feuerkugeln oder Bolide als auch die häufigeren lichtschwächeren, die durch winzige Zerfallsprodukte des Kometen 109 P/Swift-Tuttle beim Eindringen in die Erdatmosphäre verursacht werden, sind daher die ganze Nacht gut zu sehen.

Am besten lassen sie sich an möglichst dunklen, wenig "lichtverschmutzten" Orten mit Rundumsicht beobachten. Da die Meteore aus einem Bereich des Sternbilds Perseus zu kommen scheinen, werden sie als Perseiden bezeichnet. Das Sternbild Perseus steht erst nach Mitternacht höher am Himmel, weshalb die meisten Meteore auch aus diesem Grund erst in den Stunden vor der Morgendämmerung gesichtet werden. Da die Teilchen mit hoher Geschwindigkeit in die Erdatmosphäre eindringen, lassen sich ihre teilweise langen und farbigen Leuchtspuren in allen Himmelsregionen auffinden. Allerdings muss wegen der ungleichmäßigen Verteilung oft einige Geduld beim Beobachten aufgebracht werden. Bei optimalen Bedingungen ist zum Maximum um den 12. August eine beobachtbare Fallrate von etwa 20 bis 30 Schnuppen pro Stunde realistisch.


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