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DIE STERNE IM AUGUST 2012
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Sternschnuppen des Monats: Die "Perseiden" Max vom 10.08.-14.08., Spitze: 12./13.08., Ausstrahlregion: Sternbild Perseus
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Die Sterne im August
. Karte gültig für:
01. August 23:00 Uhr MESZ
15. August 22:00 Uhr MESZ
31. August 21:00 Uhr MESZ
. Mondphasen Vollmond:
Letztes Viertel:
Neumond:
Erstes Viertel:
Vollmond:
02. August 2012
09. August 2012
17. August 2012
24. August 2012
31. August 2012

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© by Eckhard Kohn


Sternschnuppennächte und "Blue Moon"

Reiner Boulnois

Der letzte der drei Sommermonate gilt als Zeit der Sternschnuppennächte. Verursacht werden die zahlreichen Meteor-Erscheinungen durch staubähnliche Zerfallsprodukte des Kometen Swift/Tuttle, die mit etwa 60 Kilometer pro Sekunde in die Erdatmosphäre eindringen und verglühen. Dabei erzeugen sie verschieden helle und manchmal auch verschiedenfarbige Leuchterscheinungen. Der dafür ursächliche Komet stand letztmals Ende 1992 in Erdnähe und wird erst wieder in 134 Jahren seinen sonnennächsten Bereich innerhalb der Erdbahn durchlaufen.

Das Maximum des breiten Meteorstroms ist für den Mittag des 12. August vorherberechnet, so dass die beiden Nächte davor und auch danach, natürlich nur bei klarem Himmel, die meisten Sternschnuppen-Beobachtungen erwarten lassen. Das Licht des abnehmenden Mondes erschwert allerdings das Erfassen schwacher Leuchtspuren. Da die Meteore aus einem Bereich des Sternbilds Perseus zu kommen scheinen, werden sie als Perseiden bezeichnet. Das bedingt allerdings auch, dass die meisten Meteore erst nach Mitternacht gesichtet werden können.

Einsatz-August

Blick nach Nordosten: So erscheinen die Perseiden um den 12. August nach Mitternacht

Die Sonne, die ständig größer werdende Aktivität zeigt, da sie einem Sonnenfleckenmaximum im nächsten Jahr zustrebt, bewegt sich in südlichere Bereiche ihrer Jahresbahn aus dem Sternbild Krebs in den Löwen. Dabei läuft sie am 22. August am Hauptstern des Sternbildes "Löwe", Regulus vorbei, der natürlich überstrahlt wird. Diese Positionsveränderungen der Sonne sind im Monatsverlauf für eine Verkürzung der Tageslänge von fast zwei Stunden verantwortlich. Dafür tritt ab diesem Monat wieder in der Zeit um Mitternacht auch am Nordhorizont völlige Dunkelheit ein.

Zu Monatsbeginn findet man unseren Erdtrabanten weit südlich im Sternbild Steinbock in der Vollmondphase. Am 9. August wird im Widder das letzte Viertel erreicht, am 11. August steht der Mond dann im Goldenen Tor der Ekliptik. Wenn am Morgen des 12. August der Mond aufgeht, ist die abnehmende Mondsichel an Jupiter (den Sie drei Stunden zuvor bedeckt hat) schon vorbeigezogen, am 14. August steht er nahe bei Venus. Am Morgen des 16. kann die sehr schmale Mondsichel (36 Stunden vor Neumond) gut 4° südlich von Merkur aufgesucht werden. In den Tagen nach Neumond steht die schmale zunehmende Mondsichel dicht über dem Südwesthorizont und kann am 22. August bei klarer Sicht nahe Mars und Saturn erspäht werden. Am 24. August wird das erste Viertel erreicht. Danach läuft der Mond durch die südlichsten Bereiche seiner Bahn und steht dann am 31. August ein zweites Mal in der Vollmondphase, nun im Sternbild Wassermann. Der zweite Vollmond in einem Monat wird als "Blue Moon" bezeichnet und beispielsweise in Songs romantisch verklärt.

Alle fünf hellen Planeten sind in der zweiten Monatshälfte, über die Nacht verteilt, für das bloße Auge sichtbar. Die hellsten sind erst am Morgenhimmel zu finden. Merkur zeigt sich während seiner ersten Morgensichtbarkeit in diesem Jahr über dem Osthorizont in den zwei Wochen vom 14.bis zum 29. August kurz nach fünf Uhr. Seine Helligkeit nimmt in dieser Zeit um mehr als eine Größenklasse zu.

Dafür bietet der Planet Venus in diesem Monat eine Glanzrolle, denn sie erreicht am 15. August ihren größten westlichen Abstand von der Sonne und geht fast vier Stunden vor der Sonne auf. Ihre Helligkeit lässt während des Monats bei tiefblauem Himmel die Tagessichtbarkeit für das bloße Auge zu. In Teleskopen erscheint das Planetenscheibchen Mitte des Monats als Halbvenus.

Mars im Sternbild Jungfrau ist nur noch knapp über dem Südwesthorizont in der Abenddämmerung zu erspähen. Seine Vorbeigänge an Spika am 13. und an Saturn am 16. August können aber bei guter Horizontsicht noch klar verfolgt werden. Er verschwindet am Monatsende schon vor 22 Uhr unter dem Horizont. Beobachtungen des immer kleiner erscheinenden Marsscheibchens mit Amateurteleskopen bieten kaum noch Oberflächendetails. Dafür steht der Rote Planet aus einem anderen Grund im Zentrum der wissenschaftlichen Aufmerksamkeit: am 06. August wird die NASA-Raumsonde Curiosity im äquatornahen Marskrater Gale landen und sein rollendes Labor die Marsoberfläche in dieser Region analysieren.

Jupiter ist ein auffälliges Objekt in der zweiten Nachthälfte und es lohnt sich zunehmend die Bewegungen seiner vier hellen Monde zu verfolgen. Der sich langsam bewegende Planet geht am 03. August nördlich am Hauptstern des Stieres vorbei. In der zweiten Monatshälfte können dann vor der Dämmerung am Morgenhimmel in einer absteigenden Reihe die Plejaden, Jupiter, die strahlende Venus, Merkur und schließlich der rötliche Aldebaran neben der Planetenreihe betrachtet werden. Der Ringplanet Saturn kann am Monatsende nur noch schwierig in der Dämmerung im Südwesten erfasst werden und ist als Beobachtungsobjekt bis Dezember zu streichen.

Dafür beginnt nun eine gute Zeit, um die Milchstraße und die in ihr positionierten Sternbilder und Beobachtungsobjekte zu betrachten. Bei ausreichender Dunkelheit steht das so genannte Sommerdreieck von Wega, Deneb und Atair zentral in Richtung Süden hoch am Himmel. Es lohnt weiterhin, mit einem Fernglas oder kleinem Fernrohr diese Bereiche in Ruhe zu bestaunen. Die Nächte ohne störendes Mondlicht zur günstigsten Beobachtungszeit um Mitternacht, etwa vom 11. bis 24. August, sind dazu am besten geeignet.

Einsatz2-August

Helle Perseiden-Sternschnuppe im Moment ihres Verglühens.


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