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DIE STERNE IM SEPTEMBER 2017
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Sternschnuppen des Monats: Die "Pisciden" Max. 19.09. mit 5 bis 10 Meteoren je Stunde, Ausstrahlregion: Sternbild Fische
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Die Sterne im September

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© by Winfried Kräling


Neptun - Blauer Gasriese in Erdnähe

Reiner Boulnois

Volkssternwarte Marburg e.V.

Für die Nordhalbkugel der Erde beginnt mit diesem Monat das Herbstquartal. Wenn die Sonne am 22. September um 22:02 Uhr den Himmelsäquator im Sternbild Jungfrau von Norden nach Süden überquert, ist mit der Tagundnachtgleiche auch astronomisch der Herbstanfang erreicht. Es beginnt damit das Winterhalbjahr, das kürzer ist als das Sommerhalbjahr. Denn die Erde steht in diesem Zeitraum der Sonne bis zu fünf Millionen km näher und durchläuft daher diesen Teil ihrer Ellipsenbahn um die Sonne schneller. Im September ist wie auch schon im März die Veränderung der Tageslänge am stärksten ausgeprägt, nämlich um fast 4 Minuten pro Tag. Dadurch bedingt steht die Sonne am Monatsende zwei Stunden kürzer über dem Horizont. Damit beginnt für Hobbyastronomen eine günstige Zeit zum Beobachten lichtschwacher Himmelsobjekte, da sich die Zeit absoluter Dunkelheit erheblich verlängert. Unser Tagesgestirn als wichtiges Beobachtungsobjekt zeigt sich immer häufiger über längere Zeiträume fleckenfrei, lange vor dem erwarteten Minimum der Sonnenaktivität im Jahr 2020.

Am Morgen des 18. September ist die schmale Sichel des abnehmenden Mondes südlich der auffälligen Venus und dem hellen Stern Regulus aufzufinden. Dieses Trio bietet mit dem dicht über dem Horizont stehenden Merkur und dem rötlichen Mars einen interessanten Anblick. Am folgenden Morgen ist bei klarer Horizontsicht eine extrem schmale Mondsichel 25 Stunden vor Neumond zu beobachten. Am 26. September findet man den dann wieder zunehmenden Mond nördlich von Saturn und dem rötlichen Stern Antares im Skorpion.

Von den Planeten ist der selten sichtbare Merkur ab dem 10. September für zwei Wochen in der Morgendämmerung im Osten zu finden. Sehr viel auffälliger ist dagegen unser strahlender Nachbarplanet Venus im Monatsverlauf schon lange vor der Morgendämmerung über dem Nordosthorizont sichtbar. Sie geht am 20. September in geringem Abstand an Regulus, dem hellsten Stern im Tierkreissternbild Löwe vorbei. Der rötliche Mars erscheint nach einem Vierteljahr wieder über dem Osthimmel und kann dann in der Nähe von Merkur, am besten mit einem Fernglas, bis zu seinem Verschwinden in der Morgendämmerung gesehen werden. Der Riesenplanet Jupiter bleibt nur noch bis zur Monatsmitte in der hellen Abenddämmerung sichtbar. Der Ringplanet Saturn ist nach dem Dunkelwerden über dem Südwesthorizont zu beobachten. Sein wunderbares Ringsystem ist maximal geöffnet und im Fernrohr bei klarer Horizontsicht optimal zu erfassen.

Der Planet Neptun am Sternenhimmel

Aufsuchkarte Neptun


In diesem Monat soll auf den achten Planeten, den wegen des Methans in seiner oberen Atmosphäre intensiv blau erscheinenden Neptun, eingegangen werden. Er steht momentan in Erdnähe, was allerdings immer noch etwa 4,5 Milliarden km Abstand bedeutet und die geringe Größe der Planetenscheibe erklärt, obwohl der Planet fast das Vierfache des Erddurchmessers aufweist. Da Neptuns Rotationsachse wie bei Erde, Mars und Saturn schräg zur Bahnebene steht, kommt es ebenfalls zu jahreszeitlichen Äderungen in seiner Atmosphäre, die allerdings etwa 40 Jahre andauern. Die Zusatzgrafik zeigt ihn mit einer riesigen Sturmregion auf einer Aufnahme der Raumsonde Voyager 2 aus dem Jahr 1989. Zudem ist die langsame Bewegung vor dem Sternenhintergrund im Tierkreissternbild Wassermann dargestellt. Sie kann mit einem guten Fernglas bei klarem Himmel verfolgt werden, wenn Neptun in den Stunden um Mitternacht am höchsten in Südrichtung steht.

Die Sternkarte zeigt noch die typischen Sommersternbilder mit dem auffälligen Sommerdreieck im oder nahe dem strukturierten Band der Milchstraße, das sich vom Südwest- über den Zenit zum Nordosthorizont erstreckt. Bei dem in der Sternkarte als Andromedanebel gekennzeichneten Beobachtungsobjekt im Sternbild Andromeda handelt es sich um eine riesige Nachbargalaxie unserer Milchstraße in etwa 2,5 Millionen Lichtjahren Entfernung, die in einem lichtstarken Fernglas ein beeindruckendes Bild liefert. Der östliche Bereich der in der Sternkarte dargestellten Region wird vom Sternbild Pegasus mit dem auffälligen Viereck aus etwa gleich hellen Sternen eingenommen. Da es ein charakteristisches Kennzeichen für den Herbsthimmel darstellt, wird es auch als das "Herbstviereck" bezeichnet. Ein weiteres Sternbild ist aufgrund seiner Horizontnähe relativ selten bei uns am Abendhimmel sichtbar. Im Sternbild "Südlicher Fisch" fällt bei guter Sichtmöglichkeit bis zum Südhorizont der helle Stern Fomalhaut, "das Maul des Fisches", auf.


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